München Halbmarathon, ein zweiter Lauf geht schon noch.
Der München Halbmarathon und meine Jagd nach einer persönlichen Bestzeit. Es ist ca. 1,5 Jahre her, als ich mit dem Laufen angefangen hatte und die Ziele sind immer größer geworden, sodass ich mein Halbmarathon-Debüt am Tegernsee im September 2014 plante. Es sollte eigentlich für 2014 bei einem Halbmarathon bleiben.
Am 08. September erreichte mich unerwartet eine Nachricht von Sandra Mastropietro, dass ein Platz für den München Halbmarathon am 12.10.2014 im Team Zico freigeworden wäre und ich nachnominiert wurde. Die Frage, ob ich laufe wolle wurde ohne Umwege mit “ja” beantwortet. Ich war happy und der Tag gerettet, ein kleiner Grinsekeks. Neues Ziel und neues Glück, es sollte für mich ein Bestzeit Run werden und deshalb legte ich mein ganzes Training darauf aus.
Das Team Zico
Das Team Zico wurde perfekt vorbereitet durch unseren Coach Sandra bei gemeinsamen Outdoor Sessions, Intervalltrainings und Dauerläufen. Es war eine Bereicherung als Team dem München Halbmarathon entgegenzufiebern.
Raceday
Und dann kam der 12.10.2014 schneller als erwartet und die Aufregung stieg, den Vortag nutzte ich, um meine Kohlenhydratspeicher aufzufüllen. Am Morgen des Halbmarathons war ich früh aufgestanden, um zwei Mal zu frühstücken und viel zu trinken. Das Wetter war hervorragend. Und so viele Gedanken, die mir durch den Kopf schwirrten.
Kurz vor Mittag machte ich mich dann endlich auf den Weg zum Start, wo ich auch mein Team treffen sollte. Schnell noch Sachen abgeben, eine kurze Fotosession und schon gings zur Startaufstellung, eigentlich sollten wir aus Startblock B starten. Allerdings gesellten uns in A zu dem Pacemaker mit der Vorgabe 1:45, na ohne Ziele machts ja auch kein Spass, Wunschziel war bei mir 1:55. Leider bekam ich meine Aufregung nicht so wirklich in den Griff.
Um 14 Uhr fiel der Startschuss, alle jubelten, tolle Stimmung, wir begannen loszuwatscheln, es ging ziemlich schnell voran, ca. eine Minute später lief ich schon über die Startlinie und los ging es.
Nach dem Start
Ich versuchte mit dem Pacemaker mitzuhalten, ging auch ganz gut. Irgendwann überholte ich ihn sogar, ich fühlte mich super. Das Tempo war von Anfang an hoch, einen eigenen Rhythmus zu finden war jedoch nicht einfach und ich ließ mich allzu oft von der Menge mitziehen. An der ersten Getränkestation hielt ich kurz an und nahm die paar Meter gehen gerne in Kauf.
Ab Kilometer 7 allerdings begann es holprig zu werden, ich setzte mich sehr unter Druck, aber ich wollte schnell weiter. Dann hörte ich meinen Namen und Freunde feuerten mich an, genau zum richtigen Zeitpunkt. Das freute mich immens und ich konnte die Pace vorerst beibehalten.
An Kilometer 10 feuerten mich meine Schwiegereltern an, fast die Hälfte ist geschafft. Ich war euphorisiert und die Stimmung bzw. Zuschauermenge am Sendlinger Tor und Marienplatz waren toll. Und wo ist eigentlich der Pacemaker mit der 1:45 Zeit? Den hatte ich schon länger nicht mehr im Blick und müsste dementsprechend hinter mir sein.
Die letzten Kilometer
Ich schaue auf die Uhr bei Kilometer 15. Es ist 15:19 Uhr, bin erst mal erstaunt und rechne, 1:19 für 15 Kilometer. Das würde bedeuten, dass meine Zeit weit unter 6 Min per Kilometer liegt. Ich hatte noch 6 km vor mir und ca 35 Min Zeit, um meine Wunschzeit zu erreichen. Oha in diesem Moment wusste ich, dass ich eine sogar noch bessere Zeit erreichen konnte.
Kilometer 17 es wird hart, meine Beine schmerzten, mein Kopf bremste schon. Ich wollte immer wieder aufgeben, die persönliche Bestzeit zu verfolgen. Die Zuschauer an der Strecke ermutigten mich dennoch immer wieder dran zu bleiben. Auf den letzten Kilometern rast auch noch David (vom Zicoteam) an mir vorbei und gibt mir eine gehörige Portion Motivation für die letzten Kilometer mit.
Kilometer 19,9 der Olympiapark ist erreicht, nun ist es nicht mehr weit. Ein Moderator ruft durchs Mikrophon, nur noch 1200 m laufen. Ich zähle jeden Meter und freue mich nun doch sehr alles gegeben zu haben. Der Einlauf zum Olympiastadion ist Hammer, laute Musik, ein Lichtermeer und dann im Olympiastadion die Zuschauer die anfeuern und applaudieren. Noch eine Ehrenrunde durch das Stadion bis ins Ziel. Die letzten Meter sprintete ich, was gleich meinen Puls in die Höhe trieb. Das Ziel erreichte ich glücklich.
Persönliche Bestzeit
Meine Nettozeit war eine unglaubliche 1:51:33 und somit eine Verbesserung von ca 10 min. Ein Wahnsinnsgefühl, doch alles gegeben zu haben. Und eine schöne Herz-Medaille gab es auch dazu.