Ich möchte euch heute von meinem bisher schönsten Trailrun berichten. Die Viking Challenge von Rjukan bis auf den Gaustatoppen.
Das Norwegen schön ist, das muss ich glaube nicht erwähnen. Ich war letzten Sommer für die Viking Challenge zum ersten Mal in Norwegen. Das skandinavische Land, bekannt für seine Berge, Fjorde und bunten Häuser steht ganz oben auf meiner Reise-Wunschliste. Ein Roadtrip wäre fein und laufen in diesem wunderschönen Land sowieso. Norwegen fasziniert mich, ähnlich wie Neuseeland, ein Land welches so viele außergewöhnliche Spots zu bieten hat und es für mich zu etwas ganz Besonderen macht. Meine Highlights zu Neuseeland kannst du übrigens hier nachlesen.
Aber zurück zu Norwegen und der Viking Challenge. Letztes Jahr war aufgrund der vielen Veränderungen ein langer Urlaub nicht geplant, umso mehr freute ich mich auf einen Kurztrip nach Skandinavien im Juni. Über meinen langjährigen Kooperationspartner Viking Footwear hatte ich die Chance bei der Viking Challenge in Rjukan teilzunehmen. Ein stressiges Wochenende stand uns bevor, aber vorab kann ich sagen, es hat sich sowas von gelohnt.
Wir fliegen ab München nach Oslo. Die Anschlussfahrt nach Rjukan dauert mit dem Auto ca 2,5 Stunden (180 km). Rjukan ist ein sehr kleiner Ort im Süden von Norwegen und grenzt an einem der bekanntesten Berge der Region, dem Gaustatoppen. Unsere Unterkunft befindet sich etwas außerhalb des Ortes und wir kommen nachts an. Nachts heißt in den Sommermonaten, dass es trotzdem hell ist. Kurz vor Mitternacht erleben wir noch einen Sonnenuntergang. So richtig dunkel wird es allerdings gar nicht.
Unsere Unterkunft
Wir übernachten in einer der Hovdetunet Hütten. Diese sind liebevoll und gemütlich eingerichtet, mehrere Schlafzimmer sind in jeder Hütte verfügbar und die Bäder sind auch teilweise mit eigener Sauna ausgestattet. Die großen Fenster, der gemütliche Essbereich und der Kamin bringen Wärme in unsere Hütte. Die Ausstattung ist sehr gut. Außerdem befinden wir uns direkt neben dem Skigebiet des Gaustatoppen und es gibt genügend Wandermöglichkeiten in der näheren Umgebung.
Die Viking Challenge auf den Gaustatoppen
Bei der Viking Challenge in Norwegen sind Abenteurer und Bergliebhaber zugleich bestens aufgehoben. Das Rennen gilt als eines der schönsten in Norwegen, ist aber auch herausfordernd. Die Hardfacts: Start in Rjukan zum höchsten Punkt des Gaustatoppen, 11 km und 1500 Höhenmeter.
Die 11 km bis zur Spitze des Gaustatoppen haben es echt in sich. Im Detail: Bei der Viking Challenge gibt es zwei unterschiedliche Distanzen, je nach individuellem Fitnesslevel ist da für jeden etwas dabei. Die kurze Distanz misst vier Kilometer und 800 Höhenmeter, die lange Strecke wie erwähnt misst 11 km. Ich laufe die lange Distanz. Zusammen mit Ina Forchthammer und Valerie Rupitsch treten wir als deutsch / österreichisches Team der Viking Powergirls an. Es besteht zusätzlich auch die Möglichkeit, die Strecke zu wandern, was vor allem für Familien eine schöne Sache ist.
Auf die Plätze fertig los
Der Startbereich der Viking Challenge befindet sich im Stadion von Rjukan und es wird in Startwellen losgelaufen. Alle Starter dürfen allerdings noch eine Runde im Stadion drehen bevor es auf die Strecke geht.
Wir starten mit der schnellsten Welle, oh Mann, ihr könnt euch vorstellen, das hat mich ziemlich nervös gemacht und die Ehrenrunde im Stadion macht dann nicht so viel Spaß. Die Wellen sind ziemlich klein und übersichtlich gehalten. Grund hierfür sind die engen Passagen, welche uns auf den Trails noch erwarten. Der Asphalt Anteil ist gering. Wir laufen lediglich aus Rjukan raus (ca. 1 km) und unmittelbar in ein Waldstück rein. Mein Puls ist auf Anschlag, na ja das Ergebnis, wenn man mit der schnellsten Starterwelle bzw. den Profis losläuft. Vollgas gleich zum Start tut weh. Ich war fälschlicherweise nicht in der Hobby-Kategorie gemeldet. Aber so schlecht ist das auch nicht denke ich mir. Ist wenigstens die Strecke vor mir noch frei. Ich nehme das Tempo bereits im Wald wieder raus. Mir ist leider etwas übel und der Schweiß rinnt. Die nächsten Kilometer führen uns über Schotter- und Waldwege. Es geht allmählich bergauf.
Der Aufstieg zum Gaustatoppen
Nach 5 Kilometern erreichen wir die einzige Getränkestation der Viking Challenge in Selstali. Die Verpflegestelle ist klein und fein und die Helfer super nett. Danach fängt der schwierigere Teil des Rennens an. Wir laufen erst mal noch durch schattige Waldpassagen, bevor der steile Aufstieg auf den Gaustatoppen beginnt. Die Pfade im Wald sind noch recht gut laufbar. Es wird aber technischer, die Steine werden immer größer und man muss sehr aufpassen, wo man die Füße aufsetzt.
Hier treffe ich auf Läufer und Helfer und wir wechseln ein paar Worte. Sehr nett alles. Eine Helferin macht auch gern ein Foto von mir für diesen Blogbeitrag.
Der Weg wird gerölliger, steiniger und steiler. An Laufen ist auf den letzten Kilometern übrigens nicht mehr zu denken. Zumindest für mich als Freizeitläuferin ist der Anstieg einfach zu steil. Dafür sind die Ausblicke, die man nun geboten bekommt, einfach atemberaubend schön. Ich staune. So stellt man sich Norwegen vor, übersät mit Natur und einer grandiosen Fernsicht. Die Strecke ist facettenreich, jedoch ist Trittsicherheit und Ausdauer erforderlich. Auch ich erreiche irgendwann das Ziel.
Im Ziel angekommen
Zielpunkt, der Gaustatoppen auf einer Höhe von 1883m Meter. Es zieht als ich ankomme. Die letzten Meter sind wirklich schwer. Die Treppen sehr hoch und unterschiedlich im Abstand. Das geht in die Beine. Sofort suche ich mir mit meiner Medaille ein warmes Plätzchen in der Gaustatoppen Turisthytte (Hütte). Dort warten Ina und Valerie auf mich und eine warme Suppe. Die Hütte ist voll, aber gemütlich. Es fühlt sich ein bisschen winterlich an. Der Ausblick vom Gaustatoppen ist bemerkenswert, phänomenal und einfach unglaublich schön. Habe ich schon erwähnt, das die Aussicht wunderschön ist? Ich komme zur Ruhe und meine Aufregung legt sich.
Im Startgeld ist eine Medaille, ein Funktionsshirt, Busshuttle, Rücktransport mit den Gaustabanen, Verpflegung und eine sehr gute Organisation beinhaltet. Wir entscheiden uns allerdings gegen die Rückfahrt mit der Gaustabanen und laufen den Gaustatoppen runter. Viel zu schön ist es hier. Unten nehmem wir den Shuttlebus, der uns zurück nach Rjukan bringt. Es ist spät als wir in unserer Unterkunft ankommen. Abends kochen wir gemeinsam und machen es uns in der Hütte gemütlich.
Abreise am Sonntag
Wir reisen bereits ab Folgetag nach dem Frühstück ab. Der Abschied von unserer gemütlichen Hütte fällt mir schwer. Der Tag in Norwegen ist regnerisch und grau. Die Zeit würde ich gern in der hauseigenen Sauna verbringen. Allerdings vermuten wir, dass das Wetter Richtung Oslo sich bessern könnte. Ist allerdings nicht so und somit konnten wir auch nicht mehr viel anschauen. Viel zu früh treffen wir am Flughafen ein. Die Zeit verbringen wir mit Kaffee und den besten Zimtschnecken der Welt.
Fazit zur Viking Challenge
Die Viking Challenge war für mich der bisher schönste Trailrun. Bei dem Lauf herrscht eine familiäre und nette Stimmung. Landschaftlich ist die Strecke ein Traum und die Ausblicke sind malerisch. Die Anforderungen sind technisch, aber machbar für jedermann. Das Rennen ist steil, mit 11 km nicht lang, aber auch nicht zu kurz. Rundum ein tolles Laufevent.
Die Viking Challenge 2019
So und jetzt wird es spannend, ab dem 18.03.2019 suche ich in Zusammenarbeit mit Viking Footwear drei Begleitungen, die mit mir die Viking Challenge 2019 rocken wollen. Mit dabei in Norwegen sind auch Heidi Messner und Verena Streitberger und unser eigener Fotograf Harald. Das heisst du kannst auch noch schöne Erinnerungen in bildlicher Form mit nach Hause nehmen. Auf meinem Instagram Kanal verlose ich insgesamt 3 Startplätze für die Viking Challenge im norwegischen Rjukan. Der Transfer vom Flughafen, sowie Unterkunft und Verpflegung vor Ort sind im Gewinn mit inbegriffen. Für Flugkosten muss der jeweilige Gewinner selbst aufkommen. Stay tuned und folgt uns auf Instagram, es wird ein mega cooles verlängertes Wochenende in Norwegen.
Die Instastories zur Viking Challenge 2018 könnt ihr hier anschauen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Viking Footwear GmbH bedanken für die Einladung und die Möglichkeit bei der Viking Challenge teilzunehmen. Meine Meinung bleibt davon allerdings unberührt und ist meine eigene Überzeugung.
Boah!!! Ich will auch in den Lostopf irgendwann muss ich doch mal Glück haben 🙈❤️ Ich hab schon bei den letzten Stories nur so gelechzt 🙈❤️ Es wäre mir eine Ehre, aber wem sage ich das!!! Bestes Ding in 2019 und das in dem Jahr wo ich 40 werde!!! Also mein bester Trail Kilimandjaro und ganz viele im Ötzal – Sonnenaufgangs-Tour zum Wetterkreuz!!!
WOW, was für ein geniales Gewinnspiel! Ich liebe es an neuen Orten zu laufen, war noch nie in Norwegen und dich, liebe Cindy, möchte ich unbedingt endlich kennenlernen. Warum nicht an einem Wochenende in Norwegen 😉 Puh, garnicht so einfach aus all den schönen und unvergesslichen Trailruns DEN schönsten rauszufiltern… Doch ich denke es war der 3. Tag bei meiner Laufreise auf Mallorca. Der Wecker klingelte an diesem Tag gefühlt viel zu früh, mein Körper schmerzte von den vielen Kilometern und Höhenmetern an den beiden vorherigen Tagen und heute stand die längste und härteste Etappe mit 2 Anstiegen von jeweils fast 1000 HM an. Die Sonne brannte schon am Morgen auf uns herunter, als wir die ersten Meter auf dem GR221 entlangliefen und dann kamen die Stufen. Es waren unzählige im ersten Anstieg. Als diese geschafft und ich oben an der Verpflegungsstation ankam, dachte ich, ich würde das niemals schaffen. Doch alle redeten mir gut zu und so ging es in den zweiten Anstieg – erst durch den Wald und dann durch alpines Gelände zum höchsten Punkt Mallorcas. Und was soll ich sagen: ich war die Letzte in meiner unglaublich starken Gruppe aus Ultraläufern, aber ich kämpfte mich Meter für Meter nach oben und oben angelangt, hatten wir wohl den schönsten und für mich emotionalsten Augenblick, den man sich vorstellen kann – auf dem Dach Mallorcas. Der Downhill lief so gut, dass ich sogar andere Teilnehmer überholte. Ich wuchs über mich hinaus und es lief einfach so gut. Im Ziel wurde ich bereits von einigen Teammitliedern erwartet, die mir mit einem High Five zu meinem großartigen Lauf gratulierten. Es flossen die Tränen bei mir. Aus Erschöpfung, vor Glück, vor Stolz. Ein unvergesslicher Tag.
Sehr schön geschrieben Cindy, Wie immer schaffst du es Deine Leidenschaft und Freude zu transportieren. Gerne würde ich Dich dieses Jahr auf der Strecke begleiten. Mein schönster Traillauf war mein erster spontaner Halbmarathon auf den Isartrails. An einem regnerischen Tag sind wir in einer kleinen Gruppe gestartet mit dem Ziel 10k zu laufen. Nach 7,5 ist die Gruppe umgedreht, meine Seele hat jedoch mehr verlangt und die Einsamkeit an einem Sonntagmorgen auf den Trails hat mir trotz Regenwetter mein erstes Runners High beschert.