Neuseeland ein lang gehegter Traum, welcher spontan wahr wurde.
Es geht nach Neuseeland
Auf der Suche nach dem nächsten Urlaubsziel, konnten uns nicht einigen. Deshalb suchten wir Rat und Inspiration im, um zu einer Entscheidung zu kommen. Dort entdeckte ich sofort einen Katalog von G-Adventures mit dem Reiseziel Neuseeland und mein Interesse war geweckt. Die Kosten schienen sich im Rahmen zu halten und wir ließen uns mögliche Reisetermine anbieten. Recht bald stellten wir allerdings fest, dass es Übernachtungen der Gruppenreise in Gemeinschaftsräumen beinhaltete, für uns ausgeschlossen. Das große Suchen ging weiter, aber Neuseeland ließ mich nicht mehr los. Ich suchte nach Flügen. Kurz und knapp, recht spontan, fand ich dann ein paar gute Verbindungen und wir buchten unseren Flug. Das war es dann auch schon, ohne eine Route (welche wir täglich vor Ort entscheiden wollten). Zusätzlich reservierten wir nur noch ein Mietauto von Deutschland aus. Ende Oktober 2015 ging es dann endlich auf die große Reise. Unser Road Trip durch Neuseeland, 18 Tage spontan, unabhängig und ungeplant, einfach drauf losfahren. Was will man mehr?
Neuseeland – meine 5 Highlights
Neuseeland das Land der Schafe, Berge und Hobbits, ich möchte euch mit auf die Reise meiner Highlights nehmen. Das Land der täglichen Wow Momente, atemberaubenden Landschaften und einer wahnsinnigen Gastfreundschaft seiner Bewohner.
1. Mt Maunganui und Papamoa Beach (Nordinsel)
Wir landen in Auckland und verbringen nicht wirklich viel Zeit dort. Für mich als Naturliebhaber auch nicht wirklich interessant. Bereits am nächsten Morgen brachen wir nach Mt Maunganui, Bay of Plenty auf. Mt Maunganui verdankt seinen Namen dem gleichnamigen Hügel, welcher sich majestätisch 232 m in die Höhe streckt. Der Ort ist uns sofort angenehm, trendige Cafés, schöne Strände, Surferparadies und lockere Atmosphäre, nur die hohen Hotelblöcke zerstören das Bild ein bisschen.
Den Berg kann man auf verschiedenen Trails erklimmen und eine tolle Aussicht auf Strand und Hafen genießen. Oben starten auch regelmäßig Paraglider, es ist interessant ihnen zuzuschauen. Der Strand lädt zu langen Spaziergängen ein. Wir erlebten hier außerdem wunderschöne Sonnenauf- und untergänge.
Mt Maunganui ist übrigens eine gute Ausgangslage für Ausflüge nach Hobbingen (Filmset Herr der Ringe auf der Alexander Farm) und Roturua (Thermalgegend mit Geysiren und Thermalquellen). Wir nächtigten in einen tollen B&B in Papamoa Beach (Nachbarschaftsort von Mt Maunganui), nur 3 Min zum Strand. Hier konnte ich morgens einsame Strandläufe machen. Lief dem Sonnenaufgang entgegen und fühlte mich weit entfernt dem Alltagsstress.
2. Tongariro Nationalpark – Tongariro Alpine Crossing (Nordinsel)
Der Tongariro Alpine Crossing soll die schönste Tageswanderung Neuseelands bzw sogar der Welt sein und ist längst kein Geheimtipp mehr. Angestachelt von einer Freundin steht für mich diese Tour auf der To DO Liste. Die Hardfacts: Strecke 19,4 km und ca 1000 HM vom Start- bis zum Zielpunkt. Die Wanderung führt durch eine alpine, karge Wüstenlandschaft. Dabei erhält man fantastische Blicke in die Krater und leuchtenden Seen. Für Herr der Ringe Fans auf jeden Fall ein Highlight. Allerdings wird uns dieser Blick verwehrt, der Wettergott meint es gar nicht gut mit uns. Aber hey, ein Grund wieder nach Neuseeland zu reisen. Bereits die ersten sechs Kilometer sind beeindruckend. Es ist zu beachten, dass gerade hier sich das Wetter schnell und unvermittelt ändert. Bei Kilometer 6 stehen wir ungeschützt am Gipfel in einer dicken Nebelsuppe und es friert uns extrem. Unsere Ausrüstung ist leider nicht ausreichend, sodass wir die Rückkehr antreten.
3. Cape Palliser (Nordinsel)
Dank meiner Instagram Freundin Doreen, die mehrere Monate in Australien und Neuseeland verbracht hat, besuchen wir spontan das Cape Palliser. Ein rauher Küstenabschnitt im Süden der Nordinsel ziemlich einsam gelegen, rar besiedelt, teilweise unbefestigt und so gar nicht auf unserer Route zur Südinsel. Aber ich folge gern Tipps und so machen wir einen Abstecher und werden nicht enttäuscht. Das Wetter ist zwar immer noch ziemlich bescheiden, regnerisch und windisch. Passt aber irgendwie in diese Gegend und an Weiterfahrt denken wir erst mal nicht. Unser Ziel: das Cape Palliser Lighthouse. Dieses erklimmt man über 254 Treppenstufen und hat dort einen fantastischen Rundblick über die Küstenstrasse, die Landschaft und das Meer. Der Leuchtturm selber ist seit Jahrzehnten automatisiert im Einsatz.
Danach entspannen wir am Strand, hören dem Meeresrauschen zu, beobachten die dort ansässige Robbenkolonie. Den Robben kommen wir teilweise recht nah.
4. Farewell Spit (Südinsel)
Nachdem wir uns in Nelson, auf der Südinsel Neuseelands entspannen und im Tasman Abel Nationalpark wandern, entscheiden wir uns spontan ans Farewell Spit zu fahren. Der Weg dahin ist äußerst kurvenreich und dauert auch ziemlich lang. Die Landschaft ist malerisch.
Das Farewell Spit ist eine enge Landzunge, welche sich im äußersten Norden der Südinsel befindet und sich gen Osten, etwa 35 km erstreckt. Diesen Bereich darf man allein nur auf den ersten vier Kilometern erkunden. Wer weiter will muss dies im Rahmen einer geführten Tour machen (ca EUR 100,- p.P.).
Wir buchten unsere 6,5 Stunden Tour ziemlich kurz vor Abfahrt bei Farewell Spit Eco Tours, Collingwood und haben Glück, da unsere Gruppengröße gerade mal sechs Leute zählt.
Zunächst besuchen wir das Cape Farewell (nördlichster Punkt). Die dortige Aussicht auf die Klippen und die Golden Bay ist atemberaubend, hat mich regelrecht umgehauen. Danach fahren wir in die wunderschöne, menschenleere Strand- und Dünenlandschaft weiter. Wir machen immer wieder kurze Stopps. Halten am Fossil Point, dort kann man Versteinerungen von Meerestieren begutachten, an Sanddünen, welche man herunterspringen kann und einsamen Geäst für coole Fotos oder halten einfach zur Beobachtung der Robben, die zahlreich herumliegen. Das Spit ist ein Naturschutzgebiet für Vögel, z.B. Schnepfen und Tölpel, welche man aus der Ferne beobachten kann. Am Ende der Spitze befindet sich der historische Leuchtturm, welcher leider bei unserem Besuch nicht begehbar ist und sich mitten in einer grünen Oase befindet. Dieser Ort ist so einsam gelegen, dass man die ruhige Naturidylle komplett in sich aufnehmen möchte, ca. 30 km um uns herum ist keine Menschenseele unterwegs. Wann waren wir das letzte Mal so weit weg aus dem Alltag?
5. & Banks Peninsula (Südinsel)
Landschaft und Tiere, wir verbringen unvergessliche Tage auf der Banks Peninsula und das wiederum nur aus Zufall. Aufgrund unseres immer näher rückenden Rückfluges müssen wir die Route kürzen. Unser Weg führt uns nach einem 3-tägigen Aufenthalt in Queenstown Richtung Christchurch, wo unser Rückflug nach Deutschland startet. Wir lassen interessante Reiseziele wie Kaikoura und Otago komplett weg. Als Alternative fahren wir nach Banks Peninsula, nur ca 1,5 Fahrstunden von Christchurch entfernt.
Unser Ziel Akaroa, eine französisch angehauchte Ortschaft, von wo aus Touren zur Beobachtung der kleinen und seltenen Hector-Delfine starten. Ich habe mir in den Kopf gesetzt mit den Delfinen zu schwimmen und genau dort ist dies möglich. Durch Recherche werde ich auf den Touranbieter ecoseaker aufmerksam, der große Anbieter vor Ort ist Black Cat Cruises. Groß bedeutet für mich immer viele Touristen und nicht unbedingt beste Qualität. Deshalb entscheiden wir uns für den “kleinen” Touranbieter ecoseaker. Es ist die perfekte Entscheidung, wie sich herausstellt.
Wir zwei, Steve und einer seiner Mitarbeiter gehen allein auf Tour. Wie cool, oder? Wir werden in dicke Neoprenanzügen (5 mm) gesteckt. Die Temperaturen sind ziemlich kühl und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen ins kalte Meer zu springen. Es ist sonnig.
Um den Bericht nicht zu sprengen, kurz und knapp, wir schwimmen tatsächlich mit Delfinen. Das ist ein echt besonderes Erlebnis. Die Delfine sind sehr neugierig. Die Neoprenanzüge halten uns warm. Es ist für mich der unvergesslichste Moment der ganzen Reise, eindeutig mein Highlight Nummer 1.
Wir besuchen außerdem die Pinguin-Station (pohatu penguin habitat) in der Flea Bay. Ein beeindruckender Besuch bei welchem man Pinguine aus der Nähe beobachten kann und mehr über die Tiere erfährt, inkl. einer Schafsfütterung.
Die Summit Road, welche hoch oben über der Banks Peninsula führt, bietet tolle Ausblicke. Man muss immer wieder stoppen, staunen, fotografieren. Ein wunderbares Fleckchen Erde.
Das sind meine 5 To Dos von Neuseeland. Die drei Wochen vergingen wie im Flug. Wir haben viel gesehen und haben uns in das Land verliebt. Ich würde immer wieder nach Neuseeland reisen.
Noch ein paar Tipps vor Reiseantritt
- Unbedingt einen internationalen Führerschein beantragen, in Neuseeland gibt es keine Ausnahme. Wer diesen nicht hat, kann vermutlich wie wir eine Übersetzung des Führerscheines anfertigen lassen (ca 45,- EUR). Diese Übersetzung plus Führerschein berechtigen dann zur Fahrt in Neuseeland.
- Man kann sich das teure Navigationsgerät sparen, indem man sich die App „HERE“ und das Kartenmaterial von Neuseeland (war in unserem Fall kostenlos) herunter lädt. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht und jedes Ziel „fast“ ohne Umweg gefunden.
- Es ist ratsam ein Auto mit Tempomat zu mieten, erleichtert die Autofahrt immens.
- Im November würden wir das nächste Mal nicht mehr nach Neuseeland reisen. Durch den Wind kann es ziemlich kalt werden und eine Jacke ist ständig erforderlich. Allerdings sind weniger Touristen unterwegs und man kann dadurch viel einfacher und auch spontan Unterkünfte buchen.
- Evtl bei einem 3-wöchigen Aufenthalt lediglich eine Inselhälfte bereisen, Nord- oder Südinsel, da man sonst doch sehr in Stress gerät.