Werbung: Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit Eddie Bauer entstanden und ins Leben gerufen worden.

Unter dem Motto #LiveYourAdventure ruft die Firma Eddie Bauer Outdoorfans auf, ihre persönlichen Abenteuer in der Natur zu suchen bzw. zu erleben. Von der Aktion fühlte ich mich sofort angesprochen und überlegte mir, wie ich es am besten für mich umsetzen könnte. Jeder Mensch will ständig und immer kleine Abenteuer fern ab vom Alltag erleben – “einfach mal machen”. Allerdings beschweren sich die meisten Menschen auch, sie hätten zu wenig Zeit. Ich denke, das sind oft Ausreden. Ich bin mir sicher, dass man nicht weit fahren und auch nicht viel Geld ausgeben muss, um der Natur und den Erlebnissen nah zu sein. Das Leben ist voll von Mikro-Abenteuern. Somit war meine erste Biwak Tour (Verb: biwakieren) schnell in Planung. Denn wer Abenteuer erleben will, muss ausbrechen.

Mikro-Abenteuer Biwakieren

Natur bedeutet für mich immer eine Auszeit vom tagtäglichen Leben. Ich kann abschalten, denke nicht über dies oder das nach, sondern genieße einfach.
Aber wie fühlt sich ein freier Schlafplatz in der Natur an? Ich habe noch nie auf einem Berg übernachtet, Hüttenübernachtung ausgenommen. Dieser Wunsch stand schon länger auf meiner To Do Liste. Ein Schlafplatz unter freiem Himmel mit Blick in die Sterne hört sich ja eigentlich fantastisch an, meint ihr nicht auch?

Biwakieren Natur erleben

Was heisst Biwakieren (Wildcampen)?

Biwakieren ist eine Sonderform der Übernachtung im Freien, ohne Zelt und außerhalb von Campingplätzen. Man spricht auch oft von Notlager . Meist handelt es sich um kurzfristige Aufenthalte, z. B. eine Nacht. Zur Verwendung kommen ein Biwaksack (wind-/wasserdichter Sack) oder Tarp (offene Überdachung).

Biwakieren in Deutschland erlaubt?

Also lassen wir uns drauf ein, wir werden Wochen später noch an diese Tour denken, sozusagen ein kleines Mikro-Abenteuer. Aber alles, was schön klingt, ist leider oft auch verboten. Ganz wichtig: Zelten (Biwaken) ist nicht überall erlaubt, bitte unbedingt die gesetzliche Lage prüfen, welche von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Vor allem in Deutschland ist das Übernachten in der Natur oftmals nicht erlaubt (zelten ist meist nur auf Campingplätzen bzw. ausgewiesenen Plätzen möglich). Bisschen weniger restriktiv ist es in einigen österreichischen Bundesländern – aber auch hier gilt es, vorher zu prüfen, da die Gesetze variieren.

Die Gesetzeslage spricht oft von Übernachtung im Zelt, ein wenig anders sieht es beim Biwakieren aus. Toleriert wird oft das Notbiwaken, oberhalb der Baumgrenze, außer es ist explizit untersagt. Aber generell kann ich nur sagen, dass die Gesetze ziemlich verwirrend sind.

Tipps zum Biwakieren

Für alle, die nun eine ähnliche Tour unternehmen wollen, habe ich ein paar Tipps. Bei unserem Vorhaben lief leider nicht alles glatt. Ziel ist ja, dass ihr es besser organisiert:

1. Auf welchen Berg übernachtet man am besten?

Gesetzliche Lage prüfen. Zu beachten sind außerdem: keine Übernachtung in Naturschutzgebieten, bei Privatgrund nach Erlaubnis fragen.

Biwakieren welcher Berg?

2. Wann sollte man Biwakieren?

Eine Übernachtung im Freien und Gewitter passen gar nicht zusammen. Wir mussten unseren ersten Übernachtungsversuch im Juli mitten in der Nacht abbrechen, da das Gewitter direkt in unsere Richtung zog. Den Wetterbericht vorab nachprüfen und dann auch berücksichtigen, ist da Gold wert. Wir wussten zwar von der Gewitterwahrscheinlichkeit, hatten es aber dennoch probiert. Generell empfehle ich, auf eine windstille, laue Sommernacht zu warten, aber leider ist das nicht immer einfach mit einem vollen Terminkalender.

Biwakieren Wetter?

3. Zeitrahmen beachten

Da es mir wichtig war, die Übernachtung unter der Woche in den normalen Arbeitsalltag zu integrieren, ist es natürlich wichtig, einen Zeitplan einzuhalten. Zu spät kommt niemand gern in die Arbeit. Daher ist eine Biwak-Tour im Juni/Juli am sinnvollsten. Je mehr es in den August reingeht, umso später geht die Sonne morgens auf. Wir haben einen einigermaßen schnell zu erreichenden Berg (ab München) gewählt, welchen man im Aufstieg in 1,5 Stunden erreichte und der Abstieg in einer Stunde möglich war.

4. Sich auf das Erlebnis einlassen

Dem Stress entfliehen, hat natürlich auch seinen Preis. Ein paar Unannehmlichkeiten der Natur muss man für solch ein Abenteuer schon in Kauf nehmen: Die Bereitschaft, sich auf eine etwas unbequemere Nacht im Freien einzulassen, ein paar Käfer, ein bisschen Kälte, fehlender Komfort – das alles sind Dinge, die man akzeptieren muss. Biwakieren ist leider kein 5 Sterne de Luxe.

Biwakieren Übernachtung Lager

5. Was braucht man für die Übernachtung im Freien?

– Isomatte, Schlafsack und ggf. Biwaksack
– Warme Sachen (Jacke, mehrere Schichten Oberteile, Mütze, Handschuhe, ggf. Regenjacke)
– Stirnlampe
– Verpflegung

Detailierte Packliste zum Ausdrucken:

Packliste für eine Biwaknacht

6. Tipps gegen Kälte

Unser zweiter Versuch fand im August statt, und die Nacht war bereits herbstlich und kühler. Wichtig ist das richtige Equipment, um warm zu bleiben. Ich war leider in Bezug auf die Schlafsackwahl ein bisschen zu optimisch. Mein Schlafsack war viel zu dünn, geeignet für eine Komforttemperatur von +13,5 Grad (wir hatten nachts eine Temperatur von ca. 10 Grad). Klar, dass ich frieren würde. Mein Kumpel Stefan hatte einen bedeutend wärmeren Schlafsack und dazu eine Biwakhülle dabei, so dass wir die Schlafsäcke tauschten. Ich war vor dem Erfrierungstod erst mal gerettet. Zusätzlich sind auch Mütze und Handschuhe nützlich. Für die Übernachtung und den Blick in die Sterne ist eine Thermoskanne mit heißem Tee geradezu perfekt. Ihr seht schon, man muss einiges mitnehmen, um warm zu bleiben, und der Rucksack ist deutlich schwerer als bei normalen Tagestouren.

Biwakieren Tipps gegen die Kälte

7. Sonstiges

Ich denke, es ist klar, dass man keine Lagerfeuer zündet und auch seinen gesamten Müll wieder mitnimmt. Die Natur ist unser aller Gut, deswegen sollte sie auch möglichst unverändert wieder verlassen werden.

Schlusswort

So, und worauf wartest du? Was könnte dein nächstes kleine Mikro-Abenteuer sein? Um etwas zu erleben, muss man meiner Meinung nach auch mal raus aus der Komfortzone. Der täglich wiederholende Trott lässt uns vergessen – daher ist es gut, immer wieder Reize zu setzen. Die Welt ist voller Möglichkeiten, wir müssen sie nur ergreifen!

Und schaut mal die Ausblicke: Die etwas “kalte” Nacht hat sich mit all seinen Unannehmlichkeiten doch gelohnt! Das nächste Mal bin ich mit einer besseren Vorbereitung bzw. einem wärmeren Schlafsack am Start und kann die schönen Dinge einer solchen Biwak Übernachtung noch mehr genießen.

Biwakieren Sonnenuntergang Bayern

Biwakieren Aussicht Berg

Biwakieren Sonnenaufgang Berg

Danke an Eddie Bauer und Outdoor Blogger Network für diese Idee, biwakieren war mir bisher nur ein Wort ohne wirkliche Bedeutung – nun kann ich sagen, ich habe es erlebt.

Wenn du noch mehr zum Thema biwakieren nachlesen möchtest, empfehle ich den Blogbeitrag von Bergzeit: Biwakieren – das sollte man beachten. An dieser Stelle danke an Bergzeit für die Zusammenarbeit.

Biwakieren Blick Abenteuer

Fotocredit: Stefan Schaaf (PEAK ART IMAGES)