In ein paar Tagen geht es für mich nach Lake Tahoe, Kalifornien, die Umstände glücklich, die Entscheidung langwierig und meine Aufregung, teilweise auch Angst, immens. Zu verdanken habe ich den wahrscheinlich coolsten Lauftrip meines Lebens meiner Freundin Negar R., welche mich zum Spartan Race im Elite Heat in Köln letzten Juni ermutigte und mit mir lief. Einige Zeit später erhielt ich in regelmäßgen Abständen immer die gleiche Email mit Absender Spartan Race und den Worten „The World Championship is waiting for you“, für mich anfänglich Spam und gelöscht, doch irgendwann las ich die Email mal richtig durch. Ich hatte mich für die World Championships qualifziert, was für eine verückt abgefahrene Sache. Ich war regelrecht baff und freute mich, allerdings eine Chance habe ich keine und für mich war zu dem Moment erst mal klar, ohne mich.

Mitte August erhielt ich dann eine Email mit näheren großartigen Details von Spartan Race, vor Ort werden die Athleten alle gemeinsam untergebracht, somit ein internationales meet und greet und Spass ist garantiert. Ich nahm Kontakt mit Charles Franzke (Asics Frontrunner und professional Obstacle Racer) auf, da ich vermutete, dass er als einer der besten Hindernisläufer auch in USA antreten werde. Nun kannte ich zumindest ihn über die Social Medias schon mal. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, soweit weg und niemanden zu kennen, soll ich wirklich da hin? Es gab und gibt so viele Unbekannte, die mir viele Tage durch den Kopf gingen, ich hatte Freunde nach ihrer Meinung gefragt und traf dann ziemlich kurzfristig meine Entscheidung. Eigentlich hatten mich verrückte Sachen noch nie abgeschreckt und unter dem Motto einmal und nie wieder sind meine Flüge nun gebucht.

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Nun mal zu den Fakten, Schauplatz für das Event ist das Squaw Valley, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1960 und auf etwa 1890 m Höhe gelegen, also die Luft ist da etwas dünner als normal. Ich werde in der Serie Beast (20 km+ / ca 35 Hindernisse) antreten, zusätzlich wird auch der Ultrabeast (Marathondistanz) ausgetragen. Das Squaw Valley liegt in Kalifornien an der Grenze zu Nevada.

Den September nutzte ich, um meine Armkraft zu verbessern, Stabitraining zu erhöhen und für generelles Krafttraining, leider rückte das Training für meinen ersten Marathon, welcher zwei Wochen später ansteht, erstmal in den Hintergrund. Ich schaute mir Videos in Youtube an, verfolgte diverse Instagram Accounts und ihr könnt es euch vorstellen, nichts ist mehr so wie es ist, Aufregung ist ja das eine und auch OK, aber die aufgesaugten Informationen machten mir eher Angst, die Hindernisse in den USA sind teilweise neu für mich, zum Beispiel die Tyrolean traverse, öh heisst auf einen gespannten Seil von einem Ende zum anderem entlang kriechen und bloß nicht runterfallen. Ich habe aufgehört diese Videos anzuschauen, für mich ist wichtig, gut gemäß meinen persönlichen Möglichkeiten, durchzukommen, genießen, andere Sportler treffen und einfach laufend das Gebiet rund um Squaw Valley zu erkunden. Eines ist sicher, es wird wohl das härteste Race meines Lebens, nicht umsonst sind es die Spartan World Championships.

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Dennoch freue ich mich über jegliche Motivation, Zuspruch und Daumen drücken, denn meine Aufregung wird täglich größer, auch meine Energie ist kurz vorm explodieren, es muss jetzt bald losgehen, ich werde euch live über Facebook und Instagram berichten. Bis bald.

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