Liechtenstein, das kleine unbekannte Land hat Spaß gemacht. Meine Highlights.
Hoi (das liechtensteinische hallo) und alle sind in Liechtenstein sofort per du, dass fällt mir gleich auf. Das Land nimmt uns mit seiner Gastfreundschaft und Sympathie direkt in den Bann. Man fühlt sich wohl. Liechtenstein ist eine Naturoase, eines der kleinsten Länder der Welt und inmitten der Alpen. Es ist irre, wieviel man an einem verlängerten Wochenende hier erleben kann. Ich nehme euch mit auf meine schönsten Erlebnisse, 48 Stunden pure Action. Und inmitten von Bergen, allein das spricht für einen Besuch.
Die offizielle Währung ist der Schweizer Franke, aber wer es versäumt, sich Geld zu besorgen, kann leicht auch alles in EURO zahlen, verhungern muss niemand.
Die Anfahrt ab München ist zügig, knappe drei Stunden später, gelangt man über Österreich nach Triesen, unserem Übernachtungsort.
Der Liechtenstein Erlebnispass
Mit dem Erlebnispass kann man einige Attraktionen frei oder günstiger erleben. Für uns waren die Fahrten mit der Bergbahn sowie die öffentlichen Busfahrten dadurch inklusive.
Wir übernachten in einer Ferienwohnung auf dem Campingplatz Mittagsspitze, sehr sympathisch und sauber. Ein idealer Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten, gut an die öffentlichen Verkehre angebunden und auch per Auto leicht zu finden.
Eigentlich weiß ich nicht viel über Liechtenstein, außer dass ich letztes Jahr den höchsten Berg, die Vordere Grauspitze bestiegen hatte und dass es sich um ein Fürstentum handelt. Und als ich daheim erzählte, dass ich ein verlängertes Wochenende dort verbringen wollte, fragte man mich wieso dort? Ja wieso eigentlich? Für mich war das kleine Land noch nie auf meiner Reise-Bucketlist gestanden und ja wieso eigentlich? Deshalb fuhr ich hin, war ja auch nicht so weit und ließ mich überraschen.
Direkt nach der Ankunft und Vorstellung unserer kleinen Reisegruppe ging es auch schon los ins Abenteuer und zwar mit dem Bike in die Natur.
E-Biken zum Triesenberg
Mit eingebauten Motor ging es einen anstrengenden Weg hinauf zum Triesenberg, für uns in diesem Fall etwas gemütlicher. Aber nichtsdestotrotz die Fahrt auf einem E-Bike bedeutet auch treten und ist Fitnesstraining zugleich. Insgesamt wurden es 1000 Höhenmeter im angenehmen Pulsbereich. Das bergauf wird enorm erleichtert durch den Motor, außer dir fällt kurz der Motor aus, dann wird es schnell zu einer anstrengenden Angelegenheit. Kann ich bestätigen. Bergab ging es dagegen rasant und mit etwas Adrenalin. Ausgangspunkt unserer Ausfahrt der Campingplatz Mittagsspitze, zum Triesenberg, über die alte Landstraße, durch den Röfiwald, den alten Tunnel mit Blick auf Steg, dann kurzer Stopp für einen Cappuchino und eine Apfelschorle am Berggasthaus Sücka. Zurück geht es fast den gleichen Weg. Die Strecke betrug ca. 25 km und unterwegs waren wir 3,5 Stunden. Die E-Bikes kann man bei BikeGarage mieten, das Guiding war top.
Fürstin-Gina-Weg
Mit vielen vielen Kilometern Wanderwegen ist Liechtenstein ein idealer Ort für die Wanderer. Die Seele baumeln lassen, Natur genießen.
Für uns ging es am zweiten Tag nach dem Aufstehen direkt nach Malbun, von wo wir mit der Bergbahn zur Sareis Hütte hinauffuhren. Fahrt ist im Erlebnispass inkludiert, für die sportlichen gibt es natürlich auch einen Wanderweg hinauf (ca 400 HM).
Oben bei ca 2000 Meter angekommen, konnten wir die erste Aussicht am Morgen genießen, ich sage euch, wieso habe ich die Berge nicht schon viel früher für mich entdeckt. Die Weiten, welche man bestaunen kann, die Bergmassive, dass satte Grün und die klare Luft. Ich bin so dankbar den Weg nach München gefunden zu haben und jetzt so nah an den Bergen zu wohnen. Da kommt kein Meer für mich ran, wirklich Ruhe finde ich nur dort. Unser erster Weg führt uns dann in das Bergrestaurant Sareis, wir alle hatten noch nichts gefrühstückt. Das Frühstück war sehr lecker und gestärkt konnten wir in den Wandertag starten.
Am bequemen Gratweg entlang führt uns der Fürstin-Gina-Weg zum Augstenberg (2359 m). Viele Wanderer sind nicht unterwegs, dafür erhalten wir eine spektakuläre Aussicht und blumenreiche Wiesen. Der Weg ist sehr gut begehbar und nie schwierig, was uns entgegenkommt, wir sind ja auch ständig beim Fotografieren oder damit beschäftigt Videos zu drehen.
Vom Augstenberg laufen wir zur Pfälzerhütte, erblicken unterwegs neugierige Murmeltiere und einen Steinbock (leider zu weit weg für Fotos). Die Begehung ist kurzweilig und der Hüttenaufenthalt ein leckerer Zwischenstopp, bevor es für uns dann zurück nach Malbun geht.
Besuch in einer Falknerei
Wir konnten hautnah einen Adler erleben in der Falknerei Galina, Malbun. Ein besonderes Highlight ein so schweres Tier mal auf den Armen zu halten und viel über das Leben dieser Tiere zu erfahren. Es ist kein leichtes, das kann ich euch sagen und ein Murmeltier will man dann auch nicht mehr sein, wenn ein Adler ein Auge darauf geworfen hat. Das Fliegen was wir alle so traumhaft empfinden, ist für einen Adler absoluter Überlebenskampf. Wie der Falkner auch ständig wiederholte: “Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…” leider gilt dies nicht für die Greifvögel.
Als Tipp: Es besteht sogar die Möglichkeit hier in der Falknerei Galina an einer Adler-Erlebnis Wanderung teilzunehmen und den Falkner im Zusammenspiel mit seinem Adler in freier Natur zu erleben.
Fürstensteig
Und wieder beginnen wir den Tag frühmorgens. Auf dem Plan steht die Wanderung über den bekannten Fürstensteig und zum Gipfel des Alpspitz (1943 m). Von hier aus erfolgt auch die Wanderung zu den imposanten Drei Schwestern, steht nun auf meiner To Do Liste für irgendwann. Die Rundwanderung ist ein Erlebnis der besonderen Art, der Fürstensteig mit ausgesetzten, aber immer gesicherten Passagen, dann der Aufstieg zu Alpspitz, wobei mir persönlich der Gipfel ein wenig zu voll war und der Abstieg über grüne blumenreiche Almwiesen. Die Wanderung ist gut an einem halben Tag zu machen und daher für einen Abreisetag ideal.
Gleitschirm fliegen, Vaduz liegt mir zu Füßen
Der Sprung in die Lüfte erfordert eine ziemliche Portion Überwindung. Und mein ständiger Gedanke: “Kann mich mein Pilot eigentlich umrennen”?
Und los geht’s, ich hänge an Schnüren und soll rennen, ein paar Meter nur und dann sind wir auch schon in der Luft. So schnell wie es mein Pilot ausgesprochen hatte, so schnell war der für mich schwierige Teil eines Gleitschirmfluges auch schon vorbei und das sogar reibungslos. Wäre auch blöd, wenn ich als Läufer noch einen Sturz über die Wiese hingelegt hätte, oder?
Anfänglich in der Luft hatte ich ein nicht so gutes Gefühl, legte sich allerdings nach ein paar Sekunden oder auch einer Minute erst. Die faszinierende Aussicht über Vaduz nahm mich in den Bann und alles andere war dann auch vergessen. Die Flugbedingungen waren extrem ruhig, an diesem Tag, allerdings nicht optimal, viel Auftrieb war leider nicht gegeben.
Nach ca. 25 Minuten war der Spaß auch schon wieder vorbei. Ein unbezahlbares Erlebnis, einmal bequem hinsetzen und Panorama genießen, alles ganz leicht, findet ihr nicht?
Ein Wiedersehen garantiert
Liechtenstein ist zwar klein, aber es kann alles andere, außer langweilig sein. Mit etwa 400 Wanderkilometer ist es ein Wanderparadies, die Berge und der Rhein betten sich wunderschön in die Landschaft ein. Die Nähe zu Österreich und der Schweiz sind reizend und man ist gefühlt nicht mit dem Massentourismus unterwegs. Für die aktiven Menschen ist viel geboten, wie man im Bericht lesen kann und noch viel mehr.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das Liechtenstein Marketing, die uns ihr Land auf wunderbarste Weise nähergebracht haben, auch kulinarisch 1 A. Vielen Dank, lieber Martin, liebe Nicole, liebe Renate, ihr seids cool.
Weiteren Dank an meine Bloggerkolleginnen, Julia, Doris und Paulina, ohne euch hätte es nur halb so viel Spaß gemacht. So stelle ich mir einen angenehmen und coolen Girls Trip vor, mit Spaß und Sport und kein bisschen Schickimicki Gehabe. Und auch Dank an Gerald für seine Geduld mit uns und dass er ständig unseren persönlichen Fotografen hervorragend gemimt hat.
Eingeladen wurde ich von Liechtenstein Tourismus, über ein Wochenende lang die Aktivitäten vor Ort zu erkunden und darüber zu berichten. Trotz der Einladung ist meine Meinung nicht zu kaufen, alles was hier steht, ist meine eigene Überzeugung.