Der Party-Halbmarathon
Willst du Party mit laufen verbinden, dann laufe den Venloop Halbmaraton. Es ist für viele Läufer das Event des Jahres.
Eigentlich wäre ich nie auf die Idee gekommen, wegen einem Halbmarathon mich von München nach Venlo, kurz hinter der deutsch-niederländischen Grenze, aufzumachen, aber beginnen wir von vorn:
Gelesen hatte ich vom Venloop das erste Mal letztes Jahr in der Facebook Gruppe „Laufjunkies“ – dort wurde gepostet, dass die Anmeldung bald öffnet und man sich wieder schnell anmelden müsse, um einen Startplatz zu ergattern. Es wurde heiss in der Gruppe diskutiert.
Dann ein paar Tage später schrieb mich meine Instagram Freundin Andrea an, ob ich denn nicht Lust hätte, in Venlo zu starten. Nein eher nicht oder doch? Na ja, eigentlich war das ja ein guter Gedanke, gleich im März Wettkampfluft zu schnuppern und zusätzlich Andrea persönlich kennenzulernen. Gesagt, getan und wir meldeten uns bereits gleich mit dem Anmeldestart an. Wenige Tage später war der Lauf tatsächlich ausverkauft.
Die Startunterlagen wurden per Post jedem einzelnen Läufer zugeschickt. Persönlich empfand ich das sehr angenehm, da es zusätzliches registrieren vor Ort ersparte. Zusätzlich konnte man sich das offizielle Veranstaltungs-Laufshirt in der 2016 Edition bestellen.
Der Spaß, der Venloop Halbmarathon kann starten
Am Sonntag den 20.03.2016 ging es dann zu dritt (Andrea, Nina und ich) im Auto und mit Bananenpower los. Allerdings würde ich die Anreise mit dem Auto nicht empfehlen, da man wegen der Organisation, außerhalb parken musste und dann mit Shuttlebussen in den Startbereich gefahren wurde. Aufgrund des Andranges ein zeitintensives Unterfangen. Besser wäre die Anreise mit dem Zug, da sich der Bahnhof gleich gegenüber zum Eventgelände befindet oder aber auch Busreisen ab Köln oder Düsseldorf sind verfügbar.
Leider sind wir deshalb erst ca eine Stunde vor dem Start eingetroffen und konnten unsere Lauffreunde, welche ich das erste Mal persönlich kennenlernte nur kurz drücken bzw. begrüßen, bevor wir schon unsere Kleidung/ Sachen abgeben mussten.
Ach da wäre noch ein Hinweis, Treffpunkt Wiese ist vielleicht doch ein wenig ungenau. Die Wiese ist ein wenig größer als gedacht und mit mehr Details würde man sich schneller finden.
Um eines vorweg zu nehmen, dieser Halbmarathon sollte für mich lediglich ein guter Trainingslauf bzw. ein Genusslauf werden. Bestzeiten hatte ich erst für die Herbstsaison vorgesehen. Kurz danach begaben wir uns in den entsprechenden Startblock, da wir alle keine Zielzeiten hatten, reihten wir uns gemeinsam im 2:15 Stunden Block ein. Lediglich Andrea wollte versuchen Bestzeit zu laufen. Kurze Zeit später erklang der Startschuss und in langsamen Schritten näherten wir uns der Startlinie. Die Stimmung war elektrisierend, der Moderator heizte richtig ein. Rundum war viel Farbe, Feuer und Getöse, sowie laute Musik zu hören, man meinte man stehe im Karnevalsblock.
Nach dem Start
Nach ca. 15-20 Min ging es dann auch für uns auf die Strecke und quer durch das schöne Venlo, dessen Altstadt und Wohngebiete. Die Einwohner gaben sich sehr viel Mühe bei der Dekoration und Herrichtung. Die Innenstadt war voll mit feiernden Menschen, welche teilweise in mehreren Reihen hintereinander standen. Immer wieder passierten wir Boxen mit lauter und motivierender Partymusik. Das Laufen wurde zur Nebensache.
Weiter führte die Strecke durch umliegende Dörfer. Hier war es nicht weniger langweilig. Die Stimmung war weiterhin ausgelassen, der Grill wurde angeschmissen, die Couch wurde rausgestellt oder auch Hochtische an denen die Zuschauer ihr Bierchen genossen und uns anfeuerten.
Die Kilometer flogen regelrecht an mir vorbei und ich nahm Tempo auf. Meine Mitläuferinnen ließen mich ziehen und wir trennten uns bei Km 13/14. Alle fünf Kilometer gab es eine Verpflegungsstelle mit Wasser, Isogetränk und auch gelegentlich Banane. Es war gefühlt der Tag der „Banane“.
Bald kamen wir wieder in die Partymeile der Altstadt. Immer wieder hörte ich meinen Namen mit holländischem Akzent. Die Zuschauer prosteten mir in bierseliger Laune zu. Das ist einmalig und die beste Laufparty, die ich bisher erlebte.
Die letzten Meter und ich lief durch das Ziel, freute mich mit mir, freute mich mit den anderen, freute mich über eine neue tolle Medaille. Danach traf ich noch das ein oder andere Social Media Gesicht endlich persönlich. Allerdings lichtete sich die Menge relativ schnell, da es doch recht kühl war.
Pommes müssen sein – die Medaille als Belohnung war nicht genug
Aber das war es noch nicht gewesen, denn wer in Holland läuft, muss auch einen guten Zielhappen bekommen und somit ließ ich mir den Weg zur nächsten Pommesbude erklären.
Fazit zum Venloop Halbmarathon
Es gab kaum einen Meter der langweilig war, fast die gesamte Strecke war mit Menschen und guter Laune gesäumt. Der Venloop kann gleichzeitig Volksfest, Festival und Laufevent in einem Verbinden. Generell kann man aber genau hier Bestzeiten laufen. Die Organisation empfand ich persönlich sehr gut, bis auf die Zielverpflegung, welche mit Wasser und Bananen ein wenig spärlich ausfiel. Da sind wir leider von den deutschen Läufen, insbesondere Trailläufen ein wenig verwöhnt.
Die Anmeldegebühren des Laufes sind dementsprechend günstig. Wer nicht unbedingt kurz nach Öffnung der Anmeldung sich registrieren kann oder will als Tipp: Es werden ein bis zwei Wochen vor dem Lauf via Facebook wieder Startplätze zum Verkauf angeboten (gefühlt mehr Angebot als Nachfrage).
Danke Venloop, es war eine sensationelle Party und ein toller Halbmarathon!
Fotocredit: Maren von www.ichhasselaufen.de
Videocredit: Andrea A.