Transalpinerun Etappe 6 / 7

09.09.2016

Von St. Leonhard in Passeier nach Sarnthein

Transalpinerun Etappe 6 und heute habe ich mein Lächeln verloren. Ich hätte gedacht nach den schweren Etappen 3 und 4 könnte mich nichts mehr umhauen, aber heute war es für mich nur ein Alptraum (Albtraum) und kein Alpentraum. In Zahlen 35,57 km 2932 HM Aufstieg / 2634 HM Abstieg.

Transalpinerun Etappe 6 Anstieg

Etappe 6 – die Strecke

Die Strecke selbst war landschaftlich wunderschön, die Trails toll, aber die Zeitlimits haben mich an den Rande meiner Kräfte gebracht. Die ersten zwei Verpflegungsstellen (V) = Checkpoints haben wir mit gutem Vorsprung erreicht, doch die vielen vielen Höhenmeter bis zu V3 haben diesen Vorsprung immens schmelzen lassen. Wir hatten einen dermassen Zeitdruck, dass mir der Spaß leider verging und auch die Kräfte mehr und mehr mich verließen.

Transalpinerun Etappe 6 Entfernung

Die V 3 haben wir 3 Minuten vor Zeitlimit gerade so erreicht. Für die letzten Kilometer bis ins Ziel konnten wir uns wieder Zeit lassen, ging nur abwärts, aber richtig laufen ist schwierig. Wir bzw. ich bin körperlich einfach am Ende nach diesen anstrengenden Tagen.

Transalpinerun Etappe 6 Anstrengung

Eigentlich war eines meiner Ziele zu zeigen, dass man mit Training und Fitness den Transalpinerun laufen könne. Aber momentan bin ich so weit zu sagen, dass dieser Lauf nichts für Weicheier wie mich ist. Vielleicht bin ich auch ein wenig blauäugig an die Sache rangegangen und ja es fehlt mir definitiv die Erfahrung. Die Grenzerfahrung und auch -belastung, welche ich in dieser Woche mitgenommen habe, wird mich sicherlich weiter prägen. Ich bin mir unschlüssig, welche Laufziele ich mir in Zukunft setze, ein so großes so schnell hoffentlich nicht mehr.

Transalpinerun Etappe 6

Der Transalpinerun ist für mich bisher nur machbar mit dem richtigen Partner, in meinem Fall einen starken. Ich habe Geo viel zu verdanken, er hat mir vieles abgenommen und war stark in jeglicher Hinsicht, brachte Ruhe in unseren Ablauf und beruhigte mich.

That feeling when you reach the finishline, war heute leider nur mit Tränen behaftet. Ich habe in meinem Leben noch nie so hart für etwas gekämpft.

Noch einmal schlafen und einmal laufen

Morgen laufen wir hoffentlich rechtzeitig vor 17:30 Uhr in Brixen ein, dann werden hoffentlich all die Qualen der letzten Tage vergessen sein.

Und nochmals, ich kann es nicht oft genug sagen oder schreiben, all ihr da draussen die täglich mitfiebern, uns unterstützen und motivieren, auch ihr seid Teil des Erfolges.

 

Gute Nacht

Eure

Cindy

Mit freundlicher Unterstützung von Viking Footwear, Suunto, 2XU, Sziols, TomTom, Casio, Orthomol Sport

Fotocredit Beitragsbild: Harald Wisthaler

Transalpinerun Etappe 6 Gipfel