Wir nutzten Fronleichnam um die Wandersaison 2016 zu eröffnen. Wettermäßig war es dieses Jahr ja leider noch nicht wirklich schön bzw lange beständig. Unsere erste Tour sollte eher kurz sein (max 10-12 km) aber dennoch ein wenig anspruchsvoll und die Aussicht sollte sich lohnen. Nach kurzer Recherche entschieden wir uns recht schnell die Hörndlwand in Angriff zu nehmen. Die Tour wurde mit ca. 10 km und 1000 HM angegeben.

Anfahrt

Die Anfahrt ab München führt über die A8 am Chiemsee vorbei nach Ruhpolding. Man fährt durch Ruhpolding durch weiter Richtung Reit im Winkl, nach einigen Kilometern gelangt man an das Seehaus. Daneben kann man auf dem Wanderparkplatz parken, von wo der Aufstieg zur Hörndlwand auch direkt startet. Man folgt dem Wegweiser bergauf Richtung Branderalm / Hörndlwand.

Hörndlwand

Route

Es gibt zwei Möglichkeiten (Steig oder Forststrasse) zur Hörndlwand zu gelangen, wir wählten den etwas anspruchsvolleren Steig, welcher in unserem Falle noch etwas matschig von den vorausgegangenen Regentagen war. Dieser Weg führt stetig über Stock und Stein bergauf, begleitet von Wasserrauschen auf der linken Seite. Es müssen einige kleine Brücken überquert werden, bevor man über einen Treppenaufstieg den Wald verlässt und zum ersten Mal die Hörndlwand erblicken kann.

Hörndlwand

Die Hörndlwand gehört zu den Chiemgauer Alpen und ist ein schroffer Berg der 1684 m in den Himmel ragt. Von hier sieht dieser Berg nicht so aus, als dann man ihn ganz ohne klettern zu Fuss besteigen könne. Aber warten wir es ab, kurz danach erreichten wir die Branderalm, in welcher wir nach dem Abstieg eine Kleinigkeit es wollten.

Wir laufen links weiter einen Hang hinauf immer im Blick die Hörndlwand und erreichen danach wieder ein Waldstück, in welchen wir kreuz und quer weiter empor hoch wandern. Der Weg ist breit und angenehm zu laufen. Hier kann man abermals entscheiden, entweder den einfachen Weg über das Ostertal zu nehmen oder die etwas schwierigere Variante über die Nordseite, vorbei an der Hörndlwandalm und über den Jägersteig. Ich möchte darauf hinweisen, dieser Weg erfordert Trittsicherheit und wird als alpine Route ausgewiesen, aber ist dennoch gut machbar.

Hörndlwand Hörndlwand

Wir nahmen den Weg über den Jägersteig. Nachdem wir die die Hörndlwand-Alm passierten, kamen wir direkt zum Einstieg vom „Jagasteig“ (Schild). Noch konnten wir uns nicht vorstellen den felsigen Koloss zu besteigen, von hieraus sah es einfach nicht danach aus, dass ein gehbarer Pfad vorhanden wäre. In unserem Falle lagen noch einige Schneefelder, welche teilweise den Aufstieg zusätzlich erschwerten. Vereinzelt mussten wir unsere Hände als Hilfe einsetzen, um weiterzukommen. Nach ca 20 Min kamen wir doch tatsächlich zum Gipfel. Es gibt sogar drei Gipfelkreuze, welche allesamt zur Rast einladen.

Hörndlwand Hörndlwand

Hörndlwand Hörndlwand

Die Fernsicht war bis auf ein paar Schleier hervorragend. Man kann von hier aus z.B. den Wilden Kaiser, die Lofer Steinberge oder den Watzmann prima erblicken, rundum eine tolle Aussicht soweit das Auge reicht.

Hörndlwand

Der Abstieg erfolgte dann über das „bequemere“ Ostertal und wir machten somit eine schöne Runde um die Hörndlwand. Den Jägersteig zurückzugehen fanden wir nicht wirklich prickelnd, aufgrund der Höhe und des noch liegenden Schnees sogar kritisch. Generell ist das Begehen des Jägersteiges bei schlechter Wetterlage nicht wirklich sinnvoll, aber wer will bei schlechten Wetter auch auf dem Berg ?

Hörndlwand

Abschießend rasteten wir noch in der schönen Branderalm (1135 m) bevor es zurück ins Tal ging. Die Alm ist in den Sommermonaten bewirtschaftet und bietet erst klassische bayrische Schmankerl plus zusätzlich Kaffee und Kuchen. Wir stärkten uns mit feinen Kaiserschmarrn und Hollerschorle, der perfekte Ausklang einer tollen Wanderung.

Hörndlwand Hörndlwand

Im Sommer können wir noch empfehlen einen Abstecher zu den Seen unten am Fuße der Bergkette zu machen. Die Rundwanderung ist gut am Vormittag zu schaffen und danach kann man sich die Sonne auf den Bauch brutzeln lassen. Es gibt viele Parkmöglichkeiten, zumindest im Mai und die Liegefläche war großzügig.

Hörndlwand Hörndlwand

Aufstieg: ca 2 Stunden / Abstieg: ca 1 Stunde / Branderalm: ca 1 Stunde

Hörndlwand