Man sagt, mit jedem Erzählen geht ein Stück einer Geschichte verloren. Wenn das wahr ist, dann ist mein Jahresrückblick 2024 noch völlig unversehrt – denn ich teile ihn hier zum ersten Mal. Und weil Erinnerungen mit der Zeit verblassen, liebe ich es, meine Jahresendbeiträge immer wieder lesen zu können und all die besonderen Momente ins Gedächtnis zu rufen

Alle Jahre wieder schreibe ich meinen persönlichen Jahresrückblick

Mein 2024 war gefühlt nicht so spektakulär, aber als ich meine Fotos sowie meinen Instagram Account durchgescrollt habe, war’s doch sehr sportlich und das mag ich. Das Jahr ging wieder viel zu schnell vorbei und ich möchte hiermit 2024 im Rückspiegel betrachten, bist du dabei?
Ein Jahr als Läuferin ist mehr als bloß Kilometerzählen – es ist ein Sammelsurium aus Erlebnissen, Begegnungen und kleinen magischen Momenten. 2024 hat mich an Startlinien geführt, auf Gipfel bei Sonnenaufgang und immer wieder an meine persönliche Grenzen, die ich mit Freude angenommen habe. Zwischen neuen Bestzeiten und unvergesslichen Geschichten war es ein Jahr, das mir gezeigt hat, warum Laufen mehr ist als ein Sport – es ist ein Lebensgefühl. Zeit die Highlights und vielleicht auch Tiefs noch einmal Revue passieren zu lassen.
Jahresrückblick 2024 - Ein Jahr als Läuferin
“Man reist nicht nur, um anzukommen, sondern vor allem, um unterwegs zu sein.” Ein treffendes Zitat von Theodor Fontane, dass mein Laufjahr 2024 wunderbar beschreibt. Nicht nur die Ziele, sondern auch die Begegnungen, Herausforderungen, die Sprünge aus der Komfortzone und somit der Weg zu den Zielen, haben dieses Jahr bereichert.

Jetzt geht es los mit meinem Jahresrückblick 2024

Das war Cindy 2024

Die Crew-Managerin, Straßenläuferin, Trailläuferin, Trailguide, Bahntraining-Coachin, Sonnenaufgangsjägerin, Grüblerin und Catmom – das war ich 2024. Es war ein Jahr voller Kontraste, vieler Abenteuer und gemeinsamen Erlebnissen, geprägt von meiner Laufgruppe, monatlichen Ausflügen in die Berge und Events. Auch als Guide bei drei Trailcamps konnte ich wieder meine Leidenschaft fürs Organisieren ausleben. Sportlich war es auch erfolgreich: Bestzeiten, Altersklassen-Podien und internationale Marathonläufe stehen auf der Liste. Doch nicht alles lief rund – beruflich gab es wenig Bewegung und die gewünschte Dynamik fehlte komplett. Auch die Diagnose einer Herzkrankheit bei meinem Kater Paul brachte schwierige Momente mit sich. Und trotzdem überwiegt die Dankbarkeit für das Jahr 2024 – besonders dafür, dass ich gesund geblieben bin und meine Leidenschaft für Sport und Bewegung durchweg ausleben konnte.
Und trotzdem überwiegt die Dankbarkeit für das Jahr 2024

Jahresrückblick 2024: Es war ein sportliches Jahr

In diesem Jahr habe ich knapp über 2.000 Kilometer zurückgelegt – etwas weniger als 2023, dafür aber mit einem vielseitigeren Fokus doch mehr Sport getrieben. Tanzen, Krafttraining und Barre/Pilates/Yoga Kurse haben meinen Trainingsplan bereichert und mir eine ganz neue Freude an Abwechslung geschenkt. Besonders prägend war ein Tanzurlaub in Barcelona, bei dem ich täglich sechs Stunden bei sommerlichen 30 Grad Shuffle Dance trainierte. Eine intensive, schweißtreibende Herausforderung, die mich ziemlich aus meiner Komfortzone holte. Lt. Strava habe ich 466 Stunden Sport getrieben und somit 16% länger als 2023.
Kaum war das neue Jahr gestartet, stand auch mein erstes Ziel fest: Schnelligkeit aufbauen und die 10 Kilometer beim Johannesbad Thermenmarathon in Bad Füssing erstmals unter 43 Minuten laufen. Die kalten Wintermonate nutze ich ohnehin gern für knackige Tempoeinheiten – und die ersten Wochen 2024 waren da keine Ausnahme. Nachdem ich beim Silvesterlauf 2023 völlig unerwartet eine Bestzeit (43:41 Minuten) hingelegt hatte, war die Motivation riesig, die Sub 43 anzugehen. Das Projekt konnte ich schlussendlich auch erfolgreich mit 42:08 Min beenden und war begeistert, dass mich das konsequente Training doch weit unter meiner Zielzeit ließ.
Schnelligkeit aufbauen und die 10 Kilometer Distanz beim Johannesbad Thermenmarathon in Bad Füssing erstmals unter 43 Minuten laufen
Du liest schon, Sport bleibt eine feste Säule in meinem Leben – nicht nur wegen der Fitness und des gesunden Lebensstil, sondern auch, um den Kopf freizubekommen, abzuschalten und mich richtig auszupowern. Oft starte ich schon morgens vor der Arbeit mit einer intensiven Einheit, sei es beim Box-Workout oder beim Bootcamp. Zugegeben, das frühe Aufstehen um 6 Uhr fällt mir nicht immer leicht und vor dem Kurs bin ich manchmal alles andere als begeistert. Aber sobald ich danach mit einem breiten Grinsen aus dem Studio komme, weiß ich: Es hat sich gelohnt. Dieses Gefühl von “Geil war’s” macht mich einfach happy.

Meine Highlights und Teilnahmen 2024

Einige besondere Erlebnisse habe ich in ausführlichen Blogbeiträgen festgehalten, die du leicht an einem Unterstrich oder einem Verlinkungshinweis erkennst.

Boston und London Marathon

Nach der neuen persönlichen 10 Kilometer Bestzeit blieb kaum Zeit zum Verschnaufen. Es ging direkt weiter mit dem nächsten, völlig verrückten Vorhaben: Zwei Marathon Majors innerhalb von sechs Tagen – und das nicht locker, sondern ambitioniert. Im April warteten der Boston Marathon und nur wenige Tage später der London Marathon auf mich. Zugegeben, meine Zielzeiten habe ich nicht ganz erreicht, aber diese Reise war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Mehr zu dieser verrückten Reise erfährst du im Blogbeitrag – ganz nach dem Motto: Zwei Städte, zwei Marathons, eine Woche – Eine Erfahrung fürs Leben.
Jahresrückblick 2024: Boston und London Marathon - zwei Marathon Majors innerhalb von sechs Tagen
Nach diesen zwei tollen Projekten wurde es dann endlich ruhiger, was meine Zielsetzung anging. Ich war viel unterwegs. Wir veranstalteten zwei Trailcamps in Naturns und es gab ein paar Wochen viel Natur und Bergerlebnisse.

Trailcamps in Naturns und Neukirchen

Auch im Jahresrückblick 2024 dürfen die Trailcamps nicht unerwähnt bleiben, denn sie gehören zu meinen absoluten Herzensprojekten. Besonders die Camps in Naturns, die ich mit viel Leidenschaft organisiere, liegen mir am Herzen. Jedes Camp war einzigartig – mit neuen Strecken, die sowohl Abenteuer als auch Herausforderungen bereithielten. Steile Anstiege, technische Passagen oder das erste Mal Eisbaden – für jeden war etwas dabei. Ich glaube, die meisten sind mit einem Rucksack voller unvergesslicher Erinnerungen und vielleicht sogar neuer Freundschaften nach Hause zurückgekehrt.
Trailcamps in Naturns, Südtirol
Ein großes Dankeschön geht an meine Supporter: Marcel, den Naturns Tourismusverband, Viking Footwear und der Venediger Lodge. Ohne euch wäre es nicht möglich, meine Leidenschaft für Trails und Community immer wieder aufs Neue auszuleben. Und jetzt schon ein Ausblick auf 2025: Das erste Camp steht fest und ist buchbar. Die Women Trail & Hike Days in Naturns finden vom 15.-18. Mai 2025 statt. Alle Infos zu Programm, Kosten und Anmeldung findest du auf meinem Blog – schau vorbei und sicher dir deinen Platz.

Vikings Collect Moments Event Serie

Eine ganz besondere Gelegenheit, meine Leidenschaft als Community Managerin auszuleben, bot mir dieses Jahr die Viking Collect Moments Event Serie. Jeden Monat durfte ich ein Special Event planen, organisieren und schließlich auch guiden. Gemeinsam haben wir die bayerischen Trails unsicher gemacht, ob wandernd, trail-laufend oder sogar beim ersten Eisbaden. Zu den Highlights zählten Sonnenaufgangs- und untergangstouren, eine lustige sportliche Oster-Challenge im Olympiapark und ein winterlicher Ausflug mit Schlittenfahren. Dabei haben wir nicht nur die Abenteuerlust in unserer Heimat neu entdeckt, sondern oft auch Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und sind mit der Bahn angereist.
Outdoor-Abenteuer mit der Vikings Collect Moments Event Serie
Für mich persönlich waren diese Events immer spannend und ebenso zeigten Sie mir auch, bewusster auf die kleinen und wertvollen Momente zu achten, die im Laufe eines Jahres so leicht übersehen werden. Wir können gewiss Abenteuer in unserer Heimat erleben, ohne weit in der Welt umher reisen zu müssen. Die Runfurther Crew ist noch enger zusammengewachsen und ich bin dankbar für all die Erlebnisse, die wir geteilt haben. Einige Eindrücke zu unseren Outdoor-Abenteuern habe ich in einem separaten Blogbeitrag festgehalten. Ich würde mich freuen, wenn du dort vorbeischaust und dich inspirieren lässt.

Runfurther Crew – mehr als nur eine Laufgruppe

Dieses Jahr hat mir meine Runfurther Crew wieder gezeigt, wie stark die Gemeinschaft und Zusammenhalt sein können. Unsere wöchentlichen Lauftreffs am Dienstag am Odeonsplatz sind stärker geworden und es macht einfach Spaß jedes Mal aufs Neue miteinander zu laufen. Wir laufen nicht nur, sondern es wird viel gelacht, motiviert und ausgetauscht. Es ist auch schön, die individuellen Fortschritte und Erfolge jedes Einzelnen mitzuerleben. Diese Laufgruppe ist toll, eine kleine Familie und wir sind weit mehr als nur Dienstagsläufer/-innen. Wir treffen uns oft an Wochenenden für Trailruns, Wanderungen oder knackige Intervall-Sessions. Auch gemeinsame Abendessen oder ein Glühwein zur Weihnachtszeit gehören dazu. Ein kleiner Teil der Crew trifft sich in den kalten Wintermonaten regelmäßig zum Eisbaden und so probieren wir neue Dinge gemeinsam aus und geben uns Tipps untereinander. Meine persönlichen Tipps für Eisbade-Anfänger findest du ebenfalls auf dem Blog – eine Erfahrung, die du unbedingt mal ausprobieren solltest.
Runfurther Crew - mehr als nur eine Laufgruppe
Als besondere Highlights mit und um die Runfurther Crew sind folgende Jahres-Highlights zu nennen

Die Treppen-Challenge 3.0 an den Bavaria Treppen

Die dritte und (vorerst) letzte Ausgabe der Treppen-Challenge war ein echtes Highlight. Bei knackigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein Ende Februar trafen wir uns, um die Bavaria Treppen zu erobern. Jeder Teilnehmende konnte seine eigene Challenge definieren und egal, ob 30, 50 oder sogar 100 Runden, gegenseitige Motivation hat jeden weiterlaufen lassen bis die letzte Runde geschafft war. Für die Statistikfans: Wer 100 Mal die Treppen hoch- und runterlief, bewältigte 4.800 Stufen, etwa 4 Kilometer und satte 600 Höhenmeter. Als Belohnung gab es selbstgebastelte Medaillen, die für alle eine besondere Erinnerung an dieses Event sind. Offiziell war es die letzte Ausgabe, aber wer weiß, ob es nicht doch irgendwann ein Revival gibt.
Die Treppen-Challenge 3.0 an den Bavaria Treppen im Jahresrückblick 2024

Olympiaberg-Challenge 3.0

Die Olympiaberg-Challenge war im Jahresrückblick 2024 einmal mehr ein unvergessliches Erlebnis und hat für mich eine der schönsten Wochen des Jahres geprägt. Kein Wunder also, dass es 2025 definitiv eine Wiederholung geben wird. Die Aufgabe: Jeden Morgen zehn Mal den Olympiaberg hochlaufen oder hochgehen. Mit jeder Runde sammelten wir Höhenmeter (450 HM pro Tag bei zehn Aufstiegen) und stärkten dabei die Gemeinschaft. Die Stimmung war so cool, dass ich mich jeden Morgen aufs Neue darauf freute. Über die Woche hinweg nahmen über 30 Teilnehmer/-innen teil und die Beine wurden natürlich täglich schwerer. Was aber nicht unerwähnt bleiben darf, sind die spektakulären Sonnenaufgänge, die uns geboten wurden. Solch grandioses Licht in dieser Häufigkeit zu erleben, ist ein echtes Geschenk. Als Belohnung für unsere Mühen gab es am Ende für jeden ein Paar Merino Laufsocken von Smartwool.
Olympiaberg-Challenge 3.0

CRAFT Community Runs

Im Jahresrückblick 2024 gab es sieben ganz besondere Laufevents, die abwechslungsreicher kaum sein konnten. Vom Sunrise-Cappuccino Morning Run, über einen Sunset Run am Tegernsee bis hin zu Trailruns in den Bergen und einer Speedwork Session auf der Tartanbahn. Es war für jeden etwas dabei. Eine besondere Möglichkeit war es, bei einigen der Events die neuesten CRAFT-Schuhe auszuprobieren. Für jeden Community Run gab es einen Stempel und wer die Serie komplettierte, konnte sich am Ende auf ein exklusives CRAFT x Runfurther Community Shirt freuen. Ein tolles Projekt, dass es vielleicht auch 2025 wieder geben wird.
CRAFT Community Runs

Der Budweis Halbmarathon

Es war unsere zweite Teilnahme beim Halbmarathon in Budweis. Wir mögen die Stadt und die Atmosphäre auf der Strecke, sowie die Streckenführung selbst ist einfach großartig. Besonders reizvoll: Der Lauf findet am Abend statt und man läuft direkt in den Sonnenuntergang hinein. Für mich war das Rennen in diesem Jahr unerwartet gut gelaufen. Obwohl ich nach den ersten fünf Kilometern fast ans Aufgeben dachte – ich war viel zu schnell gestartet, um mit zwei Läuferinnen mitzuhalten und wusste, dass ich dieses Tempo nicht über die gesamte Distanz halten konnte. Doch ich nahm das Tempo raus, fand ab Kilometer 14/15 endlich in meinen Rhythmus und lief mein eigenes Rennen.
Ursprünglich hatte ich mir für diesen Halbmarathon gar nicht viel vorgenommen. Aber es war mein Rennen 2024: Ich blieb bei mir und lief einfach. Die Strecke ist schnell und leichter Regen sorgte für ideale Bedingungen. Am Ende sprang für mich eine neue persönliche Bestzeit auf der Halbmarathon Distanz mit 01:37:17 Stunden raus und zum ersten Mal gelang mir sogar ein negativer Split.
Ein negativer Split bedeutet, dass man die zweite Hälfte eines Rennens schneller läuft als die erste. Für mich war das in Budweis eine Premiere – normalerweise starte ich oft zu schnell und kämpfe am Ende, um das Tempo zu halten. Passiert im Übrigen den meisten Läufer/innen. Die Einteilung des Tempos ist eine Kunst, man muss genau wissen, wo die eigenen Fähigkeiten liegen, um am Ende nicht einzubrechen. Das Gefühl, am Ende eines Rennens stärker zu werden, ist großartig.
Mein bestes Rennen 2024 - Budweis Halbmarathon

Als Krönung hatte es für den 1. Platz in meiner Altersklasse gereicht.

Die Platzierung in der Altersklasse zeigt, wie man im Vergleich zu anderen Läufern und Läuferinnen derselben Altersgruppe abschneidet. In der Regel werden die Altersklassen in 5-Jahres-Schritten unterteilt und nach Geschlechtern getrennt.
Den ersten AK-Platz (W45) beim Budweis Halbmarathon zu belegen, gerade bei einer so großen Laufveranstaltung, fühlte sich besonders an. Ganz vorne dabei zu sein ist einfach ein tolles Extra. Allerdings gab es in Budweis keine gesonderte Ehrung der Altersklassen, was aber bei vielen anderen Laufveranstaltungen oft mit einer Siegerehrung der Fall und einfach schön ist.

Bad Griesbach – Der Rottaler Volksmarathon

Auch die Teilnahme beim Rottaler Volksmarathon hat uns sehr viel Spaß gemacht. Diese Veranstaltung ist eine klare Empfehlung für alle, die gerne in der Natur laufen und familiäre, kleinere Events schätzen Wir entschieden uns für die Halbmarathonstrecke, die mit 19 Kilometer zwar etwas kürzer ist, dafür aber auch 450 Höhenmeter bietet – eine insgesamt sehr gut laufbare und schöne Naturstrecke. Besonders für Trailrunning Einsteiger ist dieses Event ideal. Für ein vergleichsweise kleines Startgeld gibt es nach dem Lauf freien Eintritt in die Wohlfühltherme, der perfekte Abschluss für einen rundum gelungenen Lauftag. Alle Informationen rund um den Rottaler Volksmarathon, habe ich in einem separaten Blogbeitrag zusammengefasst.

Ein verrücktes Wochenende bei der Challenge Roth

Die Challenge Roth war definitiv mein Sommer Highlight 2024, einfach weil unerwartet cool. Eine Woche vor dem großen Event machten wir uns auf den Weg nach Roth, um Jonas Deichmann bei seinem unglaublichen 120-Tage Triathlon Projekt zu begleiten. An diesem Tag absolvierte Jonas seine 52. Triathlon Langdistanz. Wir wollten den Marathon mitlaufen. Die Hitze war brutal – sodass mein Lauffreund Andreas und ich bei km 30 ausgestiegen sind. Doch meine Freundin Kati hat als einzige Frau an diesem Tag den Marathon beendet. Eine besondere Ehre war mir, das Zielband für Jonas zu halten. Bereits an diesem Tag war klar: Die Challenge Roth würde ein Mega Event werden.
Teilnahme beim Community Marathon in Roth - Jonas Deichmann 120-Tage Triathlon Projekt

Ein Glücksfall – Mein Startplatz

Zu meinem Startplatz kam ich eher zufällig, dank eines Gewinnspiels von Segafredo, bei dem ich als Läuferin in einer Staffel gezogen wurde. Das Wochenende sollte zu einem der coolsten des ganzen Jahres werden. Ich war wiederum mit Kati unterwegs und wir entschieden uns, im Auto auf der Campingwiese zu schlafen, die den Teilnehmern zur Verfügung gestellt wurde. Und wir genossen alles in vollen Zügen. Mit unseren Rädern waren wir super flexibel und konnten die einzigartige Stimmung überall mitnehmen. Der Schwimmstart direkt bei der Campingwiese war so elektrisierend, dass wir direkt in bester Laune in den Wettkampftag starteten.
Mein Marathon startete am Sonntag gegen 16:30 Uhr. Trotz der späten Startzeit und der Hitze konnte ich mit 03:34:42 Stunden eine überraschend schnelle Zeit laufen. Unsere Staffel legte die gesamte Distanz in 10:39:34 Stunden zurück – ein Ergebnis, auf das wir stolz sind. Auch Marcel war an der Strecke als mein Supporter unterwegs und das war einfach toll. Bei der Challenge Roth 2024 konnten zwei neue Weltrekorde bei den Einzelstartern gefeiert werden, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Und Jonas Deichmann feierte an diesem Tag den 60. Triathlon seines Projektes. Ich war dabei und liebte jede einzelne Minute davon.
Nun ja, nicht ganz jede Minute – im Ziel holte mich die Erschöpfung des Wochenendes ein und Übelkeit zwang uns, schneller als geplant aufzubrechen. Doch solche Momente gehören manchmal dazu und sind längst vergessen.
Ein verrücktes Wochenende bei der Challenge Roth - mein Sommer Highlight im Jahresrückblick 2024

Shuffle und Summer Shuffle Camp

Die Teilnahme bei meinem ersten Tanzurlaub hatte ich mir lange überlegt. Warum? Erstens kann ich einfach kein Freestyle tanzen. Zweitens waren die meisten Teilnehmer deutlich jünger als ich. Und drittens nagte der Zweifel an mir, ob ich überhaupt gut genug dafür bin. Nach langem hin und her siegte mein Wille, Neues zu probieren und die Komfortzone zu verlassen.
Vier Tage ging es nach Barcelona, in ein Feriencamp etwas außerhalb der Stadt. Wir schliefen in Bungalows mit jeweils acht Betten – etwas Campingfeeling inklusive. Mehr als 50 Tänzer/-innen aus aller Welt waren dabei und täglich standen Workshops auf dem Programm: mindestens sechs Stunden Tanzen pro Tag. Natürlich war ich überall dabei, wo es möglich war. Mit Temperaturen weit über 30 Grad wurde das Ganze eine schweißtreibende Erfahrung.
Die Tage vergingen wie im Flug und abends fiel ich einfach todmüde ins Bett. Der Altersunterschied zu manchen Teilnehmern war hier und da spürbar, aber insgesamt war es eine coole Zeit, die ich nicht missen möchte. Freestyle tanzen kann ich zwar immer noch nicht – meine Kreativität scheint da hartnäckig zu bleiben, aber das hindert mich nicht weiterzumachen. Tanzen hat wie das Laufen einen festen Platz in meinem Leben bekommen – und es macht mich manchmal sogar glücklicher als das Laufen.
Shuffle und Summer Shuffle Camp in Barcelona
Ein Leben ohne Tanzen: Für mich nicht mehr vorstellbar und vielleicht schaffe ich es irgendwann auch mal frei zu tanzen. Bis dahin sind die regelmäßigen Stunden in meiner Tanzschule (Kult) absolute Pflichttermine, die mir Freude bringen und kaum zusätzliche Motivation erfordern.

Schönste Wanderung des Jahres

Im Jahresrückblick 2024 gab es viele unvergessliche Tage in den Bergen, sei es mit der Crew bei den Viking Collect Moments oder den CRAFT Community Events. Oft haben wir die Touren vorab gescouted, um die besten Strecken für die Gruppe zu finden. Eines meiner persönlichen Highlights war eine Sonnenaufgangstour auf den Kleinen und Großen Traithen, die ich schon lange im Kopf hatte. Ende August starteten wir früh in die Dunkelheit. Diese Wanderung hat mir wirklich den Atem geraubt, die Farbstimmungen waren magisch, wir hatten die Berge fast für uns allein und die technisch anspruchsvolle, aber äußerst reizvolle Strecke sorgte für ein echtes Abenteuer.
Weil diese Tour so besonders war, habe ich dazu auch einen ausführlichen Tourenbericht zur Drei-Gipfel-Tour Kleiner & Großer Traithen und Steilner Joch auf meinem Blog veröffentlicht.
Tourenbericht zur Drei-Gipfel-Tour Kleiner & Großer Traithen und Steilner Joch

Paul – ein Kämpfer mit Herz

Ende August hat uns das Schicksal einen harten Schlag versetzt. Es war ein Mittwoch und ich wollte eigentlich zum Tanzen. Unser Kater Paul geriet in Atemnot und es war schnell klar, dass etwas nicht stimmte. Wir brachten ihn in die Notaufnahme der Tierklinik. Paul ist nun Herzpatient, ein Leben ohne Medikamente ist nicht mehr möglich und die Diagnose ist auch jetzt Monate später nach wie vor ein Schock für mich. Im Alltag ist Paul oft der Alte – voller Lebensfreude und springt auf die Küchenzeile wie immer. Doch dann kommen auch diese Rückschläge, einfach so. Jeden Tag hoffe ich, dass der kleine Mann noch ganz lange bei uns ist. Er ist auf jeden Fall ein starker Kämpfer.
Jahresrückblick 2024 - Paul - ein Kämpfer mit Herz
Seit der Diagnose hat sich unser Leben ein bisschen verändert. Es ist ruhiger geworden. Der Jahresurlaub ist ausgefallen. Ich mag Paul nicht tagelang oder gar wochenlang allein lassen. Die Medikamente zu verabreichen ist absolute Pflicht und ein fester Teil unseres Alltags. Aber ich hoffe, dass das nächste Jahr wieder ein bisschen mehr Leichtigkeit mit sich bringt.

Fünfmal Berlin Marathon

Im September ging es aber dennoch nochmals übers Wochenende nach Berlin – ein Wochenende voller Action. Ich musste und wollte meinen fünften Berlin Marathon laufen. Es war die 50. Jubiläumsausgabe und irgendwie waren wir alle voller Vorfreude. Trotz wenig spezifischen Marathontraining konnte ich meine schnellste Zeit in Berlin laufen. Das machte den Lauf für mich umso schöner und besonders. Der Tag begann mit einer Zimtschnecke und einem großen Cappuccino, irgendwie schon ein Ritual. Das gleiche gab es schon das Jahr davor.
Nach der Taschenabgabe trennten sich Marcel und ich. Ich schob mich relativ weit vorne im Startblock ein. Es war so voll, dass sich jeder nur noch reinpresste. Ein konkretes Ziel hatte ich nicht, aber wenn ich eine Startnummer trage, dann möchte ich einfach immer alles geben.
Marcel startete wohl hinter mir, etwa 12 Min später und unterwegs wusste ich dank meiner Freunde immer, wo Marcel sich befand. Diese Updates waren sehr motivierend. Irgendwann wurde es zu meinem kleinen persönlichen Ziel, vor ihm die Ziellinie zu überqueren. Und das habe ich tatsächlich geschafft. Fand ich ziemlich cool, auch wenn seine Nettozeit am Ende fünf Minuten schneller war. Für mich war es ein Triumph, sieben Minuten vor ihm im Ziel zu sein.
Fünfmal Berlin Marathon - Medaillenbild - 50. Jubiläum
Berlin, du bleibst einfach immer ein ganz besonderer Marathon für mich. Die zehnmalige Teilnahme machen wir in diesem Leben auf jeden Fall noch voll.

Herbststimmung und erste Pläne für das neue Jahr

Der Herbst zog langsam ein und auch die Weihnachtszeit war nah. Ich fing an, diesen Blogbeitrag über den Jahresrückblick 2024 zu schreiben und mich an die schönen Momente des Jahres zu erinnern. Dabei wurde mir bewusst, dass wir tatsächlich immer noch viel sportlich unterwegs waren, aber längere Aufenthalte mit Übernachtung ausblieben. Das macht mich etwas traurig. Dafür genieße ich die Zeit mit meinen Katern Paul und Bernd umso mehr. Gleichzeitig habe ich neue sportliche Routinen für mich entdeckt: Functional Fitness, Ballet Barre oder auch Box- und Bootcamp-Kurse. Die Kurse machen mich nicht nur körperlich stärker, sondern helfen mir auch mental.

Neue sportliche Routinen entdeckt: Functional Fitness, Ballet Barre oder auch Box- und Bootcamp-Kurse.

Die ersten Laufevents für 2025 stehen bereits fest: Im Februar geht es nach Neapel für den Halbmarathon, bei dem ich meine aktuelle Bestzeit auch angreifen möchte und wir hoffentlich auch ein paar frühlingshafte Sonnenstrahlen tanken. Im April und Mai folgen der Halbmarathon und Marathon in Prag, bevor es im Oktober zum Chicago Marathon geht. Dieser wird mein fünfter Stern der World Marathon Majors sein. Tokio hat leider nicht geklappt und wird für 2026 vorgemerkt, Losglück vorausgesetzt. Es gibt nichts Schöneres, als bei Wettkämpfen an den Start zu gehen und dabei fremde Orte laufend zu entdecken. Und wer weiß, welche weiteren Events sich noch spontan in meinen Kalender schleichen. Eines ist sicher, auch 2025 soll aktiv und laufreich werden.

Jahresrückblick 2024 – Ein erfolgreiches Laufjahr geht zu Ende

2024 war wieder mehr als eine Sammlung von Kilometern – es war ein Mosaik aus Momenten und mein insgesamt zehntes Laufjahr. Dieses Jahr hat mich immer wieder an meine persönlichen Grenzen geführt. Und ich konnte über mich hinauswachsen. Zwischen neuen Bestzeiten, schwierigen Tanzschritten, unvergesslichen Begegnungen und einigen Altersklassen-Platzierungen – für viele vielleicht uninteressant, für mich jedoch ein Grund stolz zu sein – hat mich das Jahr erneut daran erinnert, warum Laufen so viel mehr ist als ein Sport. Es ist Lifestyle und Lebensgefühl.
Der Laufsport schafft, was gesamtgesellschaftlich oft scheitert: ein Miteinander, das von Respekt und Gemeinsamkeit geprägt ist. Beim Marathon sind alle gleich, unabhängig von Herkunft, Erfahrungen oder Überzeugungen. Zigtausende Menschen, die in einem friedlichen Schwarm 42,195 Kilometer überwinden, zeigen, wie bunt die Welt ist und wie großartig es sein kann, wenn alle in die gleiche Richtung laufen.
Jahresrückblick 2024 - mein zehntes Laufjahr geht zu Ende
Genau das liebe ich am Laufen, die Vielfalt, die Einheit und die Momente, die uns erinnern, was wirklich zählt. Glücklich sein, friedlich sein und Akzeptanz üben. Es war nicht mein bestes Jahr, dieses Jahr 2024, es war aber dennoch lebenswert und eigentlich ganz gut zu mir und uns als Familie. Ich freue mich sehr, 2025 weiterzulaufen – auf neuen Wegen, zu neuen Zielen und immer mit dem Gefühl der Freiheit.
Ich freue mich sehr, 2025 weiterzulaufen - auf neuen Wegen, zu neuen Zielen und immer mit dem Gefühl der Freiheit.