Die Corona Pandemie – Wie ich fühle

Laufen in der Corona Pandemie, heute möchte ich meine Erkenntnisse mit dir teilen, was sich verändert hat. Wir befinden uns immer noch im Corona Lockdown. Dieser gilt noch bis zum Valentinstag und ein Ende ist irgendwie nicht in Sicht. Hatten wir noch Ende Dezember nach wochenlangem Lockdown und Beginn der Impfungen ein Fünkchen Hoffnung, dass die Normalität zurückkehrt. Mir persönlich geht es hin und wieder einfach nicht gut. Mit den Kontaktbeschränkungen fällt es mir einfach schwerer motiviert und auch fit zu bleiben. Dennoch ist das Laufen sehr wichtig für mich, nur der Bezug zum Laufen hat sich etwas verändert.

Wie geht’s dir? Ich möchte heute mal Revue passieren lassen, was mir das Laufen im letzten Jahr alles lehrte. Ich bin an einem Punkt angelangt, der mich stresst, mich öfter einsam fühlen lässt und ich fühle mich ausgebremst. Eigentlich möchte ich auch nicht mehr jedem sagen, alles gut, mir geht’s gut, dem ist nämlich nicht immer so. Mir fehlt Nähe, mir fehlt ein Ende der Corona Pandemie und mir fehlt ein ganz normales Leben.
Es fühlt sich komisch an, wir haben aktuell keine Macht darüber irgendetwas zu ändern, in mir wütet deshalb Stress, eine unbändige Aggression und ich weiß hin und wieder nicht wie ich mit manchen Situationen umgehen sollte. Am liebsten würde ich raus in den Wald gehen und laut schreien bis mir meine Stimme wegbleibt.

corona pandemie wie fühle ich mich

Der Lockdown macht mich mürbe. 2020 haben wir hinter uns gebracht, es ist 2021. Ganz ehrlich ich komme an meine Grenzen, ja jetzt mag der eine oder andere sagen, das ist Gejammer, mir / uns geht es doch gut… Ich sage dazu, jeder Mensch ist anders. Ich versuche damit klar zu kommen, dass Geschäfte pleitegehen, dass sich das Miteinander verändert, viele Menschen eigenes Leid spüren, Umweltprobleme sich weiterhin vergrößern, ich in meiner kleinen Welt mir täglich ein bisschen Glück schaffe. Und täglich grüßt das Murmeltier.

Nun zum sportlichen Teil, Laufen in der Corona Pandemie. Es folgen meine Erkenntnisse

Das beste Hobby der Welt. Ich bin froh eine Läuferin zu sein. Du bist Läufer/-in? Dann herzlichen Glückwunsch, du hast das schönste Hobby gewählt, denn ohne Laufen wäre die ganze Situation weniger erträglich. Das Laufen ist der perfekte Sport in jeder Jahreszeit, einfach die Schuhe anziehen und los geht es. Es hilft uns einen kühlen Kopf in so mancher Situation zu wahren, Dinge überlegt anzugehen und den angestauten Stresspegel “etwas” zu reduzieren. Mit unserem Hobby haben wir immer einen Grund das Haus zu verlassen, unabhängig ob nun Geschäfte, Museen, Cafés oder Restaurants geöffnet haben. Das ist schön. Und wenn man sich umsieht sind gerade jetzt mehr Läufer-/innen unterwegs und haben dieses wunderbare Hobby für sich entdeckt.

laufen in der corona pandemie

Bestzeit, Ziele, schneller, weiter, höher

Was mich immer angetrieben hat zu laufen waren definitiv die regelmäßig stattfindenden Wettkämpfe. Immer weiter, neue Bestzeiten gejagt, das waren oft meine Ziele. Das war meine Motivation. Jetzt laufe ich ziellos”er”, aber auch entspannter meine Runden. Ich höre viel mehr Musik, Hörbücher und beschäftige mich mit mir. Eine gute Ablenkung, um den täglichen Wahnsinn aus dem Weg zu gehen. Aber ich brauche definitiv reale Wettkämpfe, um alles zu geben und nicht das eine oder andere Mal auf der Couch zu versacken.

alleine laufen in der corona pandemie

Virtuelle Wettkämpfe

Hmm da scheiden sich die Geister, auf der einen Seite sind virtuelle Läufe eine gute Möglichkeit weiterhin gesetzte Ziele zu erreichen, auf der anderen Seite strenge ich mich aber gar nicht so an, wie bei einem richtigen Wettkampf. Viel zu schnell kann man die Sportuhr pausieren und ein Foto machen oder das Gesicht Richtung Sonne strecken und einfach nur mal stehen bleiben. Den Moment einfangen. Ich habe gelernt das ich virtuell leider keine Bestzeit laufen kann und auch nicht will.

virtuelle laeufe alternative zu laufevents

Mir fehlt meine Laufgruppe

Laufen in der Gruppe macht viel mehr Spaß. Allein laufen ist auch schön und hat tatsächlich einige Vorteile, aber ich persönlich empfinde weniger Freude. Lauffreunde sind einfach für mich das Salz in der Suppe. Und man merkt erst wie sehr einem was fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Ein paar Tipps zum Thema “alleine Laufen” habe ich dennoch parat und diese kannst du hier nachlesen.

Die Corona Pandemie kostet mich meine Fitness

Hui ja ich muss zugeben, ich bin “unfitter” denn je…. der Ansporn einfach alles zu geben ist weg. Auch die monatlichen Gesamtkilometer sind einfach weniger und die Streckenlängen kürzer geworden. Mein VO2Max ist um viele Punkte auf 46 gefallen. Da bekomme ich sogar große Augen. Heulen muss ich deswegen nicht, aber eine fitte Cindy würde mir mehr gefallen.

mein fitnesszustand verschlechtert sich in der corona pandemie

Bewusste Pausen

Im Corona Jahr habe ich gelernt, mir bewusst Pausen einzugestehen und auch zu nehmen. Vor dem ersten Lockdown war ich gefühlt dauernd unterwegs, hatte Tausend Ideen im Kopf, entsprechend wenig Schlaf und Pausen gönnte ich mir. Ich habe gelernt Dinge “langsamer” anzugehen, auch das Lauftempo rauszunehmen und einfach den Moment zu nehmen wie er manchmal kommt, auch wenn es bedeutet eine 6:30 Min Pace zu laufen.

Planänderungen, OK ich gehe laufen

Wir mussten in den letzten Monaten lernen flexibel zu sein. Viele Dinge waren nicht mehr planbar oder mussten umgeplant bzw. abgesagt werden. Das Laufen ist eines der wenigen Dinge in der Corona Pandemie, die uns keiner nehmen kann. Das geht immer, mit Laufstrecke im Kopf oder ohne, man muss einfach einen Fuß vor den anderen setzen und in Bewegung bleiben.

laufen hilft stress reduzieren

Verletzungen in der Pandemie sind weniger cool

Gerade bei Einschränkungen des täglichen Lebens können wir wenigstens uneingeschränkt laufen. Bin ich verletzt fällt ein wichtiges “Freiheitsgefühl” weg und dies gilt es zu bewahren. Mehr Yoga, mehr Stabilitätstraining und mehr Pausen sollten wir gerade jetzt einplanen und unseren Körper mehr wahrnehmen und “betütteln”.

Streak Running

Im Dezember wollte ich tatsächlich die Challenge annehmen und einen Monat lang jeden Tag laufen. Meine Erkenntnis, nichts für mich, es war eine der wenigen sportlichen Herausforderungen, die ich doch vorzeitig abbrechen musste, bevor die schlechte Laune zugeschlagen hätte. Müssen ist nichts für mich, ich möchte “wollen”.

streak running taegliches laufen

Etwas Abwechslung wäre schön

Was mir die Pandemie aber auch lehrte: Den täglichen gleichen Trott zu erleben, macht mich sehr unglücklich. Ich brauche die Abwechslung, ich brauche neue Herausforderungen. Und so kam ich unverhoffter Dinge zum Eisbaden. Auch eine schöne Sache, die mir ein kleines bisschen Freiheit gibt und meinen Körper aus der Komfortzone herauskatapultiert. Meine Tipps für Eisbader Einsteiger kannst du auch auf dem Blog finden.

corona alternatives hobby eisbaden

Fotocredit: Pawel Richter

Laufen immer weiter, das hilft in der Corona Pandemie

Laufen ist die Antwort auf vieles, dranbleiben und es gibt kein besser oder schlechter. Jeder in seinem Tempo, auf seiner Distanz oder wie lang er / sie will. Es muss dir guttun und es muss mir guttun, dann ist es genau richtig. Es hilft mir weiter während der Corona Pandemie durchzuhalten. Die meisten kleinen schönen Momente des Alltages erlebe ich laufend. In Bewegung und immer weiter. Stehen bleiben ist auch keine Option, wie in einem Wettkampf, da hören wir ja auch nicht kurz vor dem Ziel auf.

Wie ist es bei dir? Mich würde interessieren, wie es um deinen Fitnessstand steht? Bin ich die Einzige, die nur noch so in der Gegend rumtrabt? Verfolgst du trotzdem einen Trainingsplan? Hat sich dein Laufen in der Corona Pandemie verändert?

laufen in der corona pandemie hilft