Der erste Schnee lag und spontan entschieden wir Anfang Dezember eine Sonnenuntergangstour auf die Rotwand zu machen. Die Rotwand, einer der vielen Münchner Hausberge ist 1884 m hoch und damit laut Wikipedia der höchste Gipfel rund um den Spitzingsee. Im Sommer ist die Rotwand sehr gut besucht, daher waren wir überrascht, dass wir bei unserer Tour den Gipfel ganz für uns allein hatten.

Anfahrt ab München

Eingabe ins Navi: Spitzingstraße 3, 83727 Schliersee

Über die A8, Ausfahrt Weyarn über Miesbach Richtung Schliersee, Spitzingsee. Die Route beträgt etwa 65-70 km und dauert ca. 1 Stunde.

Anfahrt auch via Bob und Bus möglich, allerdings für die Variante Sonnenuntergang nicht empfehlenswert.

Der Parkplatz ist kostenpflichtig, kostete EUR 4,- (Stand Dezember 2017).

Der Aufstieg zum Rotwandhaus

Wir hatten die Standardroute gewählt und gingen vom Parkplatz genau um 12:30 Uhr los. Der Sonnenuntergang sollte um 16:30 Uhr stattfinden. Der Weg führt am Spitzingsee vorbei Richtung Süden. Dort trifft man auf eine Schranke, welche der Einstieg für die Wanderung ist und in den Wald führt. Die Ausschilderung ist sehr gut und man kann sich zu keinem Zeitpunkt verlaufen. Man sollte lediglich auf die herabkommenden Rodler aufpassen, die sich teilweise recht lautlos nähern. Generell fällt auf, dass viele Leute mit Ski / Schneeschuhen oder Rodel unterwegs sind.

Der Weg zur Rotwand ist mäßig, aber nicht zu anstrengend. Es gibt einige Serpentinen und ein toller Ausblick ist immer wieder gegeben. Es gäbe einmal die Option nach links abzukürzen (bei der Bank), wobei wir das wegen des Tiefschnees nicht in Erwägung zogen und auf dem offiziellen Forstweg blieben.

Rotwand Aufstieg zum Gipfel

Insgesamt beträgt die Strecke bis zum Rotwandhaus / Gipfel Rotwand zwischen 8-9 km.

Einkehr Rotwandhaus

Das Rotwandhaus auf der Höhe von 1737 m erreichten wir im Nebel. Ich sagte noch zu Stefan, den Sonnenuntergang kannst du vergessen, werden wir wohl heute kein Glück haben. Für Stefan war es bereits der dritte Versuch den Sonnenuntergang auf der Rotwand zu erleben. Wir waren kurz nach 14 Uhr im Rotwandhaus und wärmten uns erst mal auf bzw. bestellten etwas zu essen.

rotwand rotwandhaus im nebel

Übrigens das Rotwandhaus ist ganzjährig geöffnet und bietet regionale Produkte an, aber nur Selbstbedienung. Außerdem bietet die relativ große Hütte auch Übernachtungsmöglichkeiten an, mehr Details hier.

rotwand rotwandhaus einkehr

Aufstieg zur Rotwand

Um 15:30 Uhr brachen wir langsam auf, um zum Gipfel zu gehen. Der Aufstieg ist eigentlich nicht mehr weit, allerdings waren die letzten Höhenmeter verschneiter und dadurch schwieriger als die Forststrasse. Teilweise traf man auf Tiefschnee und wir sanken ziemlich ein. Wir versuchten den gespurten Pfaden anderer Wanderer zu folgen und kamen auch recht gut voran, wobei auch viele Skispuren kreuz und quer verliefen. Es war bitterkalt und der Wind verschlimmerte das Kältegefühl immens.

Rotwand Aufstieg im Schnee

Rotwand Kälte und Wind

Wir waren ein bisschen zu früh am Gipfel und mussten auf den Sonnenuntergang noch ein paar Minuten warten. Ich fror sehr und mummelte mich in allem ein, was ich dabeihatte. Die Aussicht von der Rotwand ist fantastisch und wir hatten einen tollen Weitblick.

Rotwand Sicht auf den Sonnenuntergang

Wir erlebten einen richtig schönen Sonnenuntergang, die Abendstimmung war auch aufgrund der Kälte besonders und der Himmel glühte rot. Allerdings bevor die Sonne ganz untergegangen war, stieg ich früher zum Rotwandhaus ab, um mich kurz aufzuwärmen.

Rotwand Sonnenuntergang

Rotwand Gipfelbild

Abstieg zum Parkplatz

Da uns beiden richtig kalt war, wählten wir den schnellen Abstieg und erklärten unsere Wanderung zu einem Trailrunningausflug. Wir nahmen den gleichen Abstieg wie Aufstieg, es gäbe jedoch Alternativrouten als Rundtour. Die ersten paar Kilometer konnten wir noch gut sehen und waren schnell unterwegs. Irgendwann wurde es aber zu dunkel und wir mussten die Stirnlampen aufsetzen. Diese sollte man unbedingt dabeihaben, ansonsten kommt man nur ganz langsam voran oder nutzt vielleicht noch das Smartphone, sofern es sich aufgrund der Kälte nicht schon ausgeschaltet hat, als Taschenlampe.

Rotwand Abstieg vom Gipfel

Wir hätten richtig Lust gehabt die Abfahrt mit dem Schlitten zu nehmen, das würden wir beim nächsten Mal mit in Erwägung ziehen. Wir erhielten auch die Information, dass man einfache Schlitten am Rotwandhaus ausleihen könne, was allerdings zum Zeitpunkt unseres Besuches nicht möglich war. Deshalb besser vorher anfragen oder gleich den eigenen Schlitten mitnehmen.

Vor Abfahrt noch ein kleiner Tipp zum Einkehren

Zum Zeitpunkt als wir unten am Spitzingsee wieder ankamen, waren leider die meisten Cafés geschlossen bzw. wollten schließen. Ich hatte aber so Lust auf einen Glühwein. Glücklicherweise konnten wir die letzten zwei Gläser im Kameter Café noch bekommen und das machte den Ausflug doch tatsächlich perfekt.

Fazit

Sehr einfache und nicht steile Wanderung (unsere Daten: Aufstieg in 1:45 Std / Abstieg 45 Min. / rennend). Wer gerne Sonnenuntergänge beobachtet, dem wird diese Tour sehr gut gefallen. Das Farbenspiel war phänomenal und eine Abfahrt mit dem Rodel würde den Spaßfaktor bedeutend heben.

Rotwand Gipfelkreuz

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Fotocredit: PEAK ART IMAGES

Rotwand Farbenspiel Sonnenuntergang