Meine ersten Wochen Triathlontraining
- Cindy Haase
- 15. Jan. 2017
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. März
Mein Einstieg in das Triathlontraining
Es gibt noch eine Steigerung zum Marathontraining und das ist mir nach den ersten Wochen Triathlontraining schon sehr bewusst geworden. Triathlontraining ist nicht mal so nebenbei erledigt. Nein es erfordert doch ein wenig mehr Disziplin, Engagement und vor allem Motivation. Täglich aufs Neue, wie täglich grüßt das Murmeltier, muss man sein Organisationstalent unter Beweis stellen und Trainingseinheiten optimal in den Alltag einbinden.
Und wofür das alles?
Nun ja zu allererst möchte ich mich gern 2017 Tria-Girl nennen dürfen.
Am 02.07.2017 findet der Tegernsee Triathlon statt und ich werde dort höchstwahrlich meine erste olympische Distanz absolvieren. In Zahlen bedeutet dies 1,5 km schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km laufen. Eigentlich hört sich das für mich mehr als machbar an, dennoch rät mir jeder nicht gleich mit der Mitteldistanz (1,9 km / 90 km / 21,195 km) zu liebäugeln. Und es scheint wirklich auch die richtige Entscheidung zu sein, ich beherrsche zwar das Laufen sehr gut, aber schwimmen und radfahren und alles an einem Stück zu absolvieren, das wird eine wahre Herausforderung, denn ich starte in den zwei anderen Disziplinen als kompletter Anfänger.
Ich habe mir zur Vorbereitung circa 6-7 Monate für das Triathlontraining eingeräumt. Man sollte meinen mit meiner sportlichen Vorgeschichte dürfte es mehr als genug sein. Allerdings ein paar Hürden sind noch zu nehmen und die Zeit fliegt ja bekanntlich.
Mein Trainingsplan
Ich trainiere nach den Plänen von HJUL-Training. Hierbei handelt es sich um ein Online Training für Triathleten, welches individuell auf meine Werte und meinen Alltag angepasst werden kann. Die Trainingsbetreuung beinhaltet alle drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen plus Krafttraining und Ernährungsempfehlungen und wird wöchentlich aktualisiert. Die Daten sind jederzeit abrufbar über eine Trainingsplatform.
Zu den einzelnen Disziplinen:
Schwimmen:
Zum jetztigen Moment kann ich sagen, die größte Hürde wird das Schwimmen werden. Ich bin absolut keine Wasserratte und schwimmen kann ich lediglich ein bisschen, also eher über Wasser halten nennt man das dann. Wasser ist überhaupt nicht mein Element. Dies war Grund genug, dass ich seit ein paar Wochen einen Anfänger Kraulkurs für Erwachsene besuche. Derzeit lerne ich die Atmung im Wasser anzuwenden, Erfolg.... bleibt bisher aus, aber für Aufgeben ist es noch zu früh. Ich stelle mich gern dieser Herausforderung und es ist eine sehr große. Von Trockenübungen auf der Couch bis mimimi bevor es ins kalte Wasser geht, sind doch auch hin und wieder die Glücksmomente dabei. Vor ein paar Tagen habe ich mir eine Nasenklammer besorgt, in der Hoffnung das damit kein Wasser mehr in meine Nase eindringt. Allzu oft musste ich das Schwimmen unterbrechen und bekam unangenehme Schmerzen, da ich zuviel Wasser aufnahm. Ich berichte, ob es was bringt. Der Schlüssel zum Erfolg wird wohl das Schwimmen werden.
Radfahren:
Momentan trainiere ich nur auf dem Spinningrad, da es erstens draußen zu kalt ist und ich zweitens noch nie mit Klickschuhe geschweige denn ein Rennrad gefahren bin. Ja das Thema Klickschuhe wird noch interessant, aber hoffentlich verletzungsfrei. Einige Spinningkurse habe ich bisher besucht. Es ist leider gar nicht mit Rennradtraining zu vergleichen. Ich musste lernen, dass ich mich entgegen der Anweisungen des Trainiers beim Widerstand ein wenig zurückhalte und mich auf die Frequenz fokusiere. Denn bei Kombination von harten Rad- und Laufeinheiten als sogenanntes Koppeltraining macht meine Beinmuskulatur sonst regelrecht schlapp.
Laufen:
Zu Anfang sah mein Trainingsplan vor, dass ich vornehmlich im GA1 Tempo trainiere und zwischendrin 5-6 x 100 m Steigerungsläufe einbaue. Dadurch wird die Verbesserung von Muskelausdauer und aerober Energiegewinnung verfolgt. Leider ist deshalb ein Lauftraining in der Gruppe kaum noch möglich, weil ich doch sehr darauf achte das vorgegebene Tempo einzuhalten. Die letzten Laufeinheiten des Triathlonplanes gaben hin und wieder schnelle Einheiten im GA 2 Tempo vor.
Kraft:
Zur Kräftigung des kompletten Körpers trainiere ich nach Plan 1-2 Mal wöchentlich eine feste Abfolge von Übungen (Bein-/ Schulter-/ Brustpresse / Klimmzugstange und Rudermaschine). Insgesamt absolviere ich dann jeweils 3 x 12 Wiederholungen plus Aufwärm- und Cooldown-Programm. Die Einstiegsgewichte sind nach den ersten Wochen immer noch die selben, dafür wird Ausführung der Übungen sauberer.
Mein Fazit zu den ersten Wochen Triathlontraining:
1. Ich bin gefühlt ständig mit Sporttasche unterwegs. 2. Es stehen nur noch Sporttaschen bei uns im Flur herum und ständig vergesse ich etwas, weil es gerade in einer anderen Tasche steckt. 3. Ich brauche mehr Schlaf, vornehmlich nach Spinningeinheiten bin ich mehr als platt und hungrig. 4. Ich habe für nichts mehr Zeit, wie machen das Sportler mit Familie? 5. Alles neu, ich lerne mit jeder Trainingseinheit neues über meinen Körper, über die Sinnhaftigkeit der einzelnen Trainingsinhalte und habe nicht immer Spaß dabei. 6. So ein Trainingsplan, wie ich ihn zuvor nie befolgt hatte, benötigt Disziplin und Zielstrebigkeit. Der Spruch von nichts kommt nichts begleitet mich doch schon sehr und ich kann mich damit auch immer wieder motivieren. 7. Triathlon ist besonders, die Abwechslung der Sportarten und die vielen Herausforderungen lassen es täglich zu einem Abenteuer werden. 8. Das Triathlontraining ist schmerzfreier. Ich empfinde viel weniger Schmerzen und kann entsprechend meiner Tagesverfassung alternativ auch auf eine andere Disziplin umschwenken. 9. Es benötigt einiges an Equipment, Klickschuhe, Radhose, Badeanzug, Schwimmbrille und Nasenklammer sind erste Dinge und vieles weiteres folgt. Ihr Triathleten da draußen, wie waren eure Erfahrungen ganz am Anfang? Freu mich über weiteren Input und auch Ideen. Fotocredit: PEAK ART IMAGES
Originalkommentar von Kathrin Müller: 17. Januar 2017 um 21:45 Uhr
Wahnsinn Cindy
Ich habe einen Heidenrespekt vor dir und wieder einmal ziehe ich meinen Hut vor dir Wahnsinn mit was für einer Disziplin du dabei bist
Und wie schon bereits gesagt, die Lorbeeren für deinen Fleiß wirst du bekommen
Auf diesen Moment freue ich jetzt schon mit dir
Ich kann dir leider kein Input geben, da ich keine Triathletin bin, aber weiter ganz viel Mut und Kraft zusprechen
Bleib stark, ich glaube an dich
Originalkommentar von Mady: 17. Januar 2017 um 16:35 Uhr
Wow meine Liebe, das geht ab bei Dir in diesem Jahr!Ich dachte ja schon, dass Dein letztes Jahr kaum zu toppen ist, aber Olympische Triathlondistanz? Hut ab!
Bei Deinem Fazit musst ich schmunzeln, denn mir ging es in den letzten zwei Jahren wie Dir: Triathlontraining braucht am meisten ZEIT! Plötzlich dreht sich alles um den neuen Lieblingssport. Und gleichzeitig ergänzen sich die drei Sportarten so perfekt und vermeiden, z.B. wie bei Dir Schmerzen.
Doch das wichtigste ist und bleibt: Es soll Spaß machen.
Ich wünsche Dir eine tolle Vorbereitungszeit und einen grandiosen Start!
Originalkommentar von Feli: 17. Januar 2017 um 9:24 Uhr
Das wird sicher ganz große Klasse, liebe Cindy! Liebe Grüße, Feli von http://www.felinipralini.de
Originalkommentar von Belli: 16. Januar 2017 um 21:11 Uhr
Hallo Cindy, ein sehr schöner Beitrag. Ich liebe das Triathlontraining da es so abwechslungsreich ist, ich sehr gerne schwimme, Rad fahre und auch laufe. Aber es ist wirklich sehr zeitaufwändig und man muss es eben lieben auch wenn man mal keine große Lust auf eine Einheit hat. Ich an deiner Stelle würde momentan noch mehr nach Lust und Laune trainieren und mich erst die letzten 3 Monate speziell auf einen Trainingsplan mit Koppeleinheiten und Schnelligkeit konzentrieren. Wichtiger ist dass du den Spaß an der Sache bis dahin nicht verlierst durch zu viel Druck. Lern jetzt so gut es geht die einzelnen Techniken, die Geschwindigkeit gerade beim Schwimmen kommt von allein mit der…
Originalkommentar von Ina von sports-tours-travels.de: 16. Januar 2017 um 19:55 Uhr
Hi Cindy,
ich bin gespannt, wie schnell du das Krauschwimmen lernst… Ich versuche es gelegentlich seit 2 Monaten, aber schaffe gerade eine 25-Bahn und meine Technik sieht katastrophal aus. Selbst mein 10-jähriger Sohn kann besser kraulen. Da ich mich aber im Wasser wie ein Fisch fühle und die Strecke von 1,8 km unproblematisch ist, hätte ich schon Lust auf die olympische Distanz im Sommer. Bei der Volksdistanz bin ich Brust geschwommen und war nicht die letzte.Das Rennradfahren macht auf jeden Fall Riesenspaß. Ich habe damit auch erst im Sommer 2014 angefangen (mit 42) und es hat auf Anhieb gut geklappt. Mit deiner Kondition kannst gleich locker 100 km und mehr…